Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und faire Analyse der komplexen historischen und geopolitischen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine, insbesondere im Zusammenhang mit der Annexion der Krim 2014 und dem anhaltenden Konflikt. Während es für seine gründliche Recherche und ausgewogene Darstellung gelobt wird, empfinden einige Leser den akademischen Stil und die detaillierten Fußnoten als überwältigend, was es für Gelegenheitsleser weniger geeignet macht.
Vorteile:Äußerst informative, unvoreingenommene Analyse, die die historischen Verbindungen, Spannungen und unterschiedlichen Perspektiven zwischen Russland, der Ukraine und dem Westen untersucht. Gut recherchiert, prägnant und methodisch, was es zu einer wertvollen Quelle für das Verständnis des Konflikts macht. Die Leser schätzen es, dass es zum kritischen Denken anregt und Einblicke bietet, die über die Mainstream-Medienberichterstattung hinausgehen.
Nachteile:Der Schreibstil gilt als dicht und akademisch, was diejenigen, die mit dem Thema nicht vertraut sind oder einen einführenden Überblick suchen, möglicherweise abschreckt. Einige Leser finden es schwierig, sich auf das Buch einzulassen, da es auf hohem Niveau geschrieben ist und viele Fußnoten enthält. Das Buch kann manchmal trocken und pedantisch wirken.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Ukraine and Russia
D'Anieri untersucht die Dynamik innerhalb der Ukraine, zwischen der Ukraine und Russland sowie zwischen Russland und dem Westen, die mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstand und schließlich zum Krieg im Jahr 2014 führte.
Das Buch geht chronologisch vor und zeigt, wie die Trennung der Ukraine von Russland im Jahr 1991, die damals als "zivilisierte Scheidung" bezeichnet wurde, zu dem führte, was viele heute als "neuen Kalten Krieg" bezeichnen. Er argumentiert, dass sich der Konflikt aufgrund dreier zugrunde liegender Faktoren verschärft hat - dem Sicherheitsdilemma, den Auswirkungen der Demokratisierung auf die Geopolitik und den unvereinbaren Zielen eines Europas nach dem Kalten Krieg.
D'Anieri argumentiert, dass es sich nicht um eine verspielte friedliche Situation handelte, sondern um tief sitzende, bereits bestehende Meinungsverschiedenheiten, die nicht überbrückt werden konnten, was sich auf die Lösung des Ukraine-Konflikts auswirkt. Das Buch zeigt auch, wie sich dieser Krieg in breitere Muster zeitgenössischer internationaler Konflikte einfügt und sollte daher für Forscher interessant sein, die sich mit dem Russland-Ukraine-Konflikt, den Beziehungen Russlands zum Westen sowie mit Konflikten und Geopolitik im Allgemeinen beschäftigen.