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Redistributing the Poor: Jails, Hospitals, and the Crisis of Law and Fiscal Austerity
Wann immer das Thema große Gefängnisse und öffentliche Krankenhäuser im städtischen Amerika angesprochen wird, kommt einem ein einziger Gedanke in den Sinn.
Es wird weithin angenommen, dass wir als Gesellschaft nicht mehr in das öffentliche Gesundheitswesen investiert haben, so dass die Kranken und Armen nun in den Zuständigkeitsbereich der Strafjustiz geraten sind. In Redistribution the Poor nimmt uns der Ethnograph und historische Soziologe Armando Lara-Mill�n mit in den Alltag des größten Krankenhaus- und Gefängnissystems der Welt und argumentiert, dass diese Weisheit eine drastische Fehlcharakterisierung der Art und Weise ist, wie die Staaten die städtische Armut an der Wende zum 21.
Anstatt sich auf unsere Unterinvestitionen in das Gesundheitswesen und Überinvestitionen in die Strafjustiz zu konzentrieren, lenkt seine Idee der Umverteilung der Armen die Aufmerksamkeit darauf, wie staatliche Stellen Menschen zwischen verschiedenen institutionellen Räumen zirkulieren lassen, und zwar auf eine Weise, die einigen Stellen Einnahmen verschafft, anderen die Kosten senkt und die Illusion erweckt, dass die Leistungen rechtmäßig erbracht worden sind. Indem er den Einsatz der Umverteilung durch den Staat in den Mittelpunkt stellt, zeigt Lara-Mill�n, wie bestimmte Formen des sozialen Leidens - der vorzeitige Tod vor allem armer, farbiger Menschen - nicht das Ergebnis der Untätigkeit des Staates sind, sondern das notwendige Ergebnis einer angeblich erfolgreichen Politik.