
Infinity in the Presocratics: A Bibliographical and Philosophical Study
In den langen Jahrhunderten der westlichen Metaphysik ist das Problem des Unendlichen immer wieder auf unterschiedliche, aber wichtige Weise aufgetaucht. Die griechische philosophische Spekulation war schon in frühester Zeit damit konfrontiert.
Es erschien in der Definition des Göttlichen, die Thales in Diogenes Laertius (I, 36) zugeschrieben wird, unter der Beschreibung dessen, was weder Anfang noch Ende hat. Auf der Schriftrolle von Anaximander wurde es so präzise dargestellt, dass die Doxographen es in der technischen Terminologie des Unbegrenzten (apeiron) und des Unbestimmten (aoriston) wiedergeben konnten. Die jeweiligen quantitativen und qualitativen Implikationen dieser Begriffe konnten kaum verhindern, dass es zu Problemen kam.
Die Wortbildung war zudem eindeutig negativ oder privativ geprägt. Doch im philosophischen Rahmen bedeutete der Begriff in seiner frühesten Verwendung etwas höchst Positives, nämlich einen fruchtbaren Inhalt für das erste Prinzip aller Dinge, die im Universum einen positiven Status haben. Diese Spannungen konnten nicht umhin, sich im späteren griechischen Denken bemerkbar zu machen.
In einem Extrem wurde der Begriff des Unendlichen in einer Weise verfeinert, die ihn der aristotelischen Kategorie der Quantität zuordnete. Bei Aristoteles (Phys. III 6-8) erschien es als etwas, das im Wesentlichen Unvollkommenheit und Mangel voraussetzt.
Sie bedeutete die Fähigkeit zur unendlichen Vermehrung. Sie war immer potentiell, nie vollständig verwirklicht.