
The Unusual Story of the Pocket Veto Case, 1926-1929
Nach der US-Verfassung gilt ein Gesetzesentwurf als Veto, wenn er nicht innerhalb von zehn Tagen nach Erhalt vom Präsidenten an den Kongress zurückgesandt wird und der Kongress sich vertagt hat. Das so genannte Taschenveto geht mindestens auf die Präsidentschaft von James Madison (1808-1816) zurück, aber die Verfassungsmäßigkeit seiner Anwendung wurde vom Obersten Gerichtshof erst in der Rechtssache Okanogan et al.
v. United States im Jahr 1929, im letzten Jahr der Amtszeit von Chief Justice Taft, geprüft. Obwohl der Pocket-Veto-Fall auf eine Situation im amerikanischen Indianerrecht reagierte, ist er insofern bemerkenswert, als die endgültige Entscheidung nichts mit dem Indianerrecht zu tun hatte.
Der Stamm der Okanogan-Indianer wird in der einstimmigen Stellungnahme des Gerichts, die von Richter Edward Sanford verfasst wurde, kaum erwähnt, und das Gericht kam zu dem Schluss, dass das Taschenveto eine verfassungsmäßige Ausübung der Befugnisse des Präsidenten ist. The Unusual Story of the Pocket Veto Case erforscht die zugrundeliegende Spannung zwischen der Autorität des Kongresses und dem Vorrecht der Exekutive.
Gerade in der heutigen Zeit, in der dieses Spannungsverhältnis sehr ausgeprägt ist, wird es umso wichtiger zu verstehen, wie und warum die Verfassung dieses Spannungsverhältnis zu fördern scheint. Die Untersuchung der Rechtssache Okanogan et al.
gegen die Vereinigten Staaten und die Anwendung des Taschenvetos ist ein hervorragendes Beispiel für die Spannungen zwischen dem Kongress und dem Präsidenten.