
The Unity Game Engine and the Circuits of Cultural Software
Früher wurden Videospiele mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Technologien entwickelt, doch in den letzten Jahren haben einige wenige kommerziell erhältliche „Game Engines“ eine nie dagewesene Dominanz in der weltweiten Videospielindustrie erreicht. Insbesondere die Spiele-Engine Unity hat alle Bereiche der Videospielentwicklung durchdrungen, vom großen Studio bis zum Hobbyspieler im Schlafzimmer, so dass Berichten zufolge über die Hälfte aller neuen Videospiele mit Unity entwickelt werden.
Dieses Buch bietet eine dringend benötigte kritische Analyse von Unity als „Kultursoftware“, die bestimmte Produktionsabläufe, Designmethoden und Softwarekompetenzen ermöglicht. Aufbauend auf langjährigen Methoden der Medien- und Kulturwissenschaften und auf der Grundlage von Interviews mit einer Reihe von Videospielentwicklern argumentieren Benjamin Nicoll und Brendan Keogh, dass Unity einen Diskurs der Demokratisierung einsetzt, um Nutzer in seine „Kreisläufe kultureller Software“ zu ziehen.
Für Wissenschaftler aus den Bereichen Medienproduktion, Softwarekultur und Plattformstudien bietet dieses Buch einen Rahmen und eine Sprache, um die zunehmend dominante Rolle von Softwaretools in der kulturellen Produktion besser zu artikulieren. Für Videospielentwickler, Pädagogen und Studenten bietet es eine kritische und historische Grundlage für ein Werkzeug, das weit verbreitet ist, aber nur selten aus einem kulturellen Blickwinkel analysiert wird.