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Debugging the Link Between Social Theory and Social Insects
Im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert begannen Natur- und Sozialwissenschaftler, bestimmte Insekten mit der sozialen Organisation des Menschen zu vergleichen. Entomologen stellten die Theorie auf, dass soziale Insekten - wie Ameisen, Bienen, Wespen und Termiten - sich in hochspezialisierten, hierarchischen Arbeitsteilungen organisieren.
Unter Verwendung eines eindeutig menschlichen Vokabulars, das die vorherrschende Sozialstruktur der damaligen Zeit widerspiegelte, beschrieben sie Insekten als Königinnen, Arbeiterinnen und Soldaten und kategorisierten ihr Verhalten mit Begriffen wie Ehe, Sklaverei, Landwirtschaft und Fabriken. Zur gleichen Zeit verglichen Soziologen, die an der Entwicklung eines Modells für die menschliche Organisation arbeiteten, Menschen mit Insekten und gingen dabei von der gleichen Prämisse aus, dass Menschen sich hierarchisch anordnen. In Debugging the Link between Social Theory and Social Insects erklärt Diane M.
Rodgers, wie sich diese ko-konstruierten Theorien gegenseitig verstärkten und dadurch westliche Vorstellungen von Ethnie, Klasse und Geschlecht naturalisierten, während sie in der Populärkultur und in der wissenschaftlichen Welt an Bedeutung gewannen.
Mit Hilfe einer Perspektive der kritischen Wissenschaftsforschung, die bisher nicht auf die Erforschung der Symbolik sozialer Insekten angewandt wurde, versucht Rodgers, diese theoretische Ko-Konstruktion zu "entlarven". Sie bietet ausreichend Hintergrundinformationen für Leser, die mit der Entomologie nicht vertraut sind - einschließlich ausführlicher Erklärungen der in der Forschung und Diskussion über soziale Insekten verwendeten Begriffe, insbesondere der Insektensozialitätsskala.
Die gesamte Prämisse der Sozialität von Insekten hängt von einem vorherrschenden Verständnis von hohen/niedrigen Zivilisationsstandards ab - insbesondere von den Lehren einer spezialisierten Arbeitsteilung und Hierarchie - Vergleiche, die offenbar vom kolonialen Denken des 19. Jahrhunderts geprägt sind. Jahrhunderts geprägt zu sein scheinen.
Indem er diese Theorien in einen historischen und kulturübergreifenden Kontext stellt, erklärt Rodgers, warum hierarchische Vorstellungen trotz der Existenz gegenteiliger Theorien in der Literatur an Bedeutung gewannen und wie sie zu einem hemmenden Vokabular führten, das sich mehr auf Metaphern als auf Beschreibungen stützt. Eine solche Analyse ist notwendig, so Rodgers, weil sie sowohl Licht auf neu vorgeschlagene wissenschaftliche Modelle als auch auf künftige Veränderungen der menschlichen Sozialstrukturen wirft. Zeitgenössische Wissenschaftler haben damit begonnen, das traditionelle Verständnis der sozialen Organisation von Insekten in Frage zu stellen und neue interdisziplinäre Modelle vorzuschlagen, die Ideen über die soziale Organisationsstruktur von Insekten und Menschen mit Computertechnologien kombinieren.
Ohne ein gründliches Verständnis dafür, wie die alten Modelle zustande gekommen sind, bleiben möglicherweise Sprachreste und eingebettete Annahmen bestehen und verstärken weiterhin hierarchische soziale Konstruktionen. Dieses faszinierende interdisziplinäre Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Geschichte - und Zukunft - von Wissenschaft und Soziologie.