Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte und aufschlussreiche Geschichte der Frauenordination in der Kirche, indem es Belege für die Rolle der Frauen in der frühen kirchlichen Führung und die historischen Veränderungen in der Definition der Ordination präsentiert. Es wird untersucht, wie der institutionalisierte Sexismus dazu beigetragen hat, dass Frauen im Laufe der Jahrhunderte von diesen Aufgaben ausgeschlossen wurden.
Vorteile:Das Buch ist sehr gut geschrieben und dokumentiert, lässt sich gut lesen, liefert überzeugende historische Argumente für die Frauenordination, enthält detaillierte wissenschaftliche Erkenntnisse, ist sowohl für Laien als auch für Akademiker zugänglich und bietet einen kritischen Überblick über die historischen Rollen von Frauen in der Kirche.
Nachteile:Einige Aufsätze wiederholen sich, es wird darauf hingewiesen, dass es sich eher um Spekulationen als um endgültige Beweise handelt, und es werden Bedenken geäußert, ob die Beweise für die Rolle der Frauen, insbesondere in der westlichen Kirche, angemessen sind.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
The Hidden History of Women's Ordination: Female Clergy in the Medieval West
Die römisch-katholische Führung weigert sich nach wie vor, Frauen offiziell zu weihen oder auch nur anzuerkennen, dass Frauen zur Ordination fähig sind. Aber ist die weit verbreitete Annahme, dass Frauen schon immer von solchen Ämtern ausgeschlossen waren, historisch korrekt?
In den ersten Jahrhunderten des Christentums war die Ordination der Prozess und die Zeremonie, durch die man in ein neues Amt (ordo) in der Gemeinschaft aufstieg. Nach dieser Definition wurden Frauen in der Tat in mehrere Ämter ordiniert. Durch eine radikale Änderung der Definition der Ordination im elften und zwölften Jahrhundert wurden Frauen nicht nur aus dem ordinierten Amt entfernt, sondern es wurde auch versucht, jede Erinnerung an die Ordination von Frauen in der Vergangenheit auszulöschen. Die Debatte, die diese Änderung begleitete, hat ihre Spuren in der Literatur der damaligen Zeit hinterlassen. Der Triumph einer neuen Definition der Ordination als Verleihung von Macht, insbesondere der Macht, die Eucharistie zu spenden, beherrschte jedoch im 13. Jahrhundert das westliche Denken und die Praxis so sehr, dass das frühere Konzept der Ordination fast vollständig ausgelöscht wurde. Die Ordination von Frauen, sei es in der Gegenwart oder in der Vergangenheit, wurde unvorstellbar.
In päpstlichen, bischöflichen und theologischen Dokumenten der damaligen Zeit finden sich Hinweise auf die Ordination von Frauen, und die Riten für diese Ordinationen sind erhalten geblieben. Dennoch sind viele Wissenschaftler immer noch der Meinung, dass Frauen, insbesondere in der westlichen Kirche, nie wirklich geweiht wurden. Ein Blick in die Literatur zeigt, dass die meisten Gelehrten eine Definition der Ordination verwenden, die im frühen Mittelalter unbekannt gewesen wäre. Die moderne Feststellung, dass Frauen nie ordiniert wurden, ist also, so Macy, eine Prämisse, die auf falschen Begriffen beruht.
Dieses wichtige Buch ist kein Plädoyer, sondern liefert einen unverzichtbaren historischen Hintergrund für die laufende Debatte über die Frauenordination.