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The Constitution of Belgium: A Contextual Analysis
Die belgische Verfassung, die einst als Modell der Konsensdemokratie beschrieben wurde, ist heute zu einem Rätsel des vergleichenden Föderalismus geworden.
Einerseits weist sie Merkmale auf, die auf institutionelle Instabilität hindeuten, sowie Elemente, die die Wahrscheinlichkeit einer Sezession erhöhen. Andererseits ist Belgien nach wie vor ein föderales System, das auf sprachlicher Bipolarität beruht.
Diese sprachliche Bipolarität dominiert die belgische Politik und hat die Gestaltung der belgischen Institutionen sowie die grundlegenden Organisationsprinzipien der Verfassung geprägt: Konzepte des Föderalismus, der Demokratie, der Gewaltenteilung, des Konstitutionalismus und der Rechtsstaatlichkeit. In diesem Buch werden die institutionelle Struktur und die Grundsätze des belgischen Verfassungssystems vor dem Hintergrund des historischen, demografischen und politischen Kontextes erläutert. Die sprachliche Bipolarität und ihre historische Entwicklung erklären die Entstehung der belgischen Staatsstruktur als dualer Föderalismus mit ausschließlichen Zuständigkeiten, Instrumenten zur Konsensfindung und Obstruktion sowie Elementen der konföderalen Entscheidungsfindung.
Sie erklärt auch die Entwicklung des Konzepts der Grundsätze der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Neben der Beschreibung des Dezentralisierungsprozesses werden in dem Buch auch zwei weitere Elemente behandelt, die die belgische Verfassungslandschaft geprägt haben: die Grundrechte und die Europäisierung.