Bewertung:

Das Buch „Unsilencing the Past“ von David Phillips bietet einen aufschlussreichen Überblick über die Türkisch-Armenische Versöhnungskommission (TARC) von 2001 bis 2004. Es untersucht die Komplexität und die Herausforderungen der armenisch-türkischen Beziehungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Völkermord an den Armeniern. Als Moderator der TARC schildert Phillips sowohl die Hoffnungen als auch die Misserfolge dieser Initiative, was zu einer kritischen Reflexion über die Weigerung der Türkei, den Völkermord anzuerkennen, und die Folgen für eine echte Versöhnung führt.
Vorteile:Das Buch ist interessant und schnell zu lesen und bietet bisher unveröffentlichte Einblicke in sensible Diskussionen zwischen Armeniern und Türken. Es stellt den historischen Kontext des Völkermordes an den Armeniern und die Herausforderungen der Versöhnung dar. Der Autor berichtet aus erster Hand über die Interaktionen innerhalb des TARC, was der Erzählung zusätzliche Tiefe verleiht.
Nachteile:Die Schlussfolgerung, dass TARC erfolgreich war, mag einige Leser nicht überzeugen, da es nicht zur Anerkennung des Völkermords an den Armeniern durch die Türkei geführt hat. Der Autor sieht sich auch mit Kritik aus der armenischen Diaspora konfrontiert, die TARC als ein Hindernis für den legislativen Fortschritt in Bezug auf die Anerkennung des Völkermords ansieht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Unsilencing the Past: Track-Two Diplomacy and Turkish-Armenian Reconciliation
Der türkisch-armenische Konflikt dauert seit fast einem Jahrhundert an und vergiftet in abgeschwächter Form noch immer die Beziehungen zwischen diesen beiden Völkern.
Der Autor, Senior Fellow und stellvertretender Direktor des Center for Preventive Action beim Council on Foreign Relations und zuvor Berater der Vereinten Nationen, hat es als Leiter des türkisch-armenischen Versöhnungskomitees unternommen, die beiden Seiten zusammenzubringen und mit ihnen auf eine friedliche Lösung der Feindschaft hinzuarbeiten, die jeden Kontakt zwischen ihnen tabu gemacht hatte. Seine lebendige Schilderung der schwierigen Verhandlungen ist eine faszinierende Lektüre, die zeigt, dass die neu entwickelte "Track-Two-Diplomatie" ein wirksames Instrument ist, um selbst unversöhnliche Feinde durch die Förderung von Dialog, Kontakt und Zusammenarbeit zu versöhnen.