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Welfare's Forgotten Past: A Socio-Legal History of the Poor Law
Dass das "Armenrecht Gesetz war", ist eine Tatsache, die den Historikern der Wohlfahrt in England und Wales sowie in Nordamerika nicht mehr bewusst ist. Das Buch Welfare's Forgotten Past schafft hier Abhilfe, indem es die Geschichte des Rechts der sesshaften Armen auf Unterstützung bei Mittellosigkeit nachzeichnet. Das Armenrecht war nicht einfach ein lokaler Brauch, sondern bestand aus gesetzlichen Rechten, Pflichten und Auflagen, die über sozialen Altruismus hinausgingen. Diese rechtliche "Wahrheit" wird jedoch immer noch von einigen Historikern ignoriert oder abgelehnt und ist somit für die Entscheidungsträger der Sozialfürsorge "verloren". Dieses Vergessen oder Verharmlosen eines gesetzlichen, einklagbaren Rechts auf Unterstützung hat nicht nur zu einem falschen Verständnis der Vergangenheit der Wohlfahrt geführt.
Sie hat auch zur Stigmatisierung von Armut und zur Entstehung und Fortdauer der Vorstellung beigetragen, dass ihre Linderung ein "Geschenk" des Staates ist.
Lorie Charlesworth dokumentiert die Geschichte und die Auswirkungen dieses Vergessens und liefert gleichzeitig eine "Rechtsgeschichte" der Wohlfahrt. Sie argumentiert, dass es für Sozialpolitiker und Reformer - in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und anderswo - an der Zeit ist, ein alternatives Wohlfahrtsmodell zu überdenken, das auf den positiveren, rechtlichen Aspekten der 400-jährigen Rechtsgeschichte der Wohlfahrt beruht.