Bewertung:

Das Buch von Joseph LeDoux befasst sich mit der Komplexität des Bewusstseins und präsentiert ein detailliertes Modell, das vier Bereiche umfasst: Biologisch, neurobiologisch, kognitiv und bewusstseinsbezogen. Es hält die Waage zwischen wissenschaftlicher Strenge und philosophischen Einsichten, was es für den Leser sowohl erhellend als auch herausfordernd macht. Das Buch wird wegen seiner Tiefe und Klarheit sehr geschätzt, aber auch wegen seiner technischen Diskussionen, die für Menschen ohne neurowissenschaftlichen Hintergrund entmutigend sein können.
Vorteile:⬤ Eingehende und gut recherchierte Erforschung des Bewusstseins.
⬤ Präsentiert ein klares und kohärentes Modell des Bewusstseins durch vier Bereiche.
⬤ Fesselnde Erzählung mit Bescheidenheit und Klarheit.
⬤ Wertvoll für Laien und Experten auf dem Gebiet.
⬤ Enthält erhellende Diagramme und Zusammenfassungen, die komplexe Themen leichter zugänglich machen.
⬤ Schwerer technischer Inhalt kann für Leser ohne neurowissenschaftlichen Hintergrund schwierig sein.
⬤ Aufgrund der Komplexität des Themas nicht als erstes Buch über Bewusstsein zu empfehlen.
⬤ Fehlende Betonung der affektiven Neurowissenschaft trotz ihrer Bedeutung.
⬤ Einige Leser werden feststellen, dass das Buch tiefes Lesen und Nachdenken erfordert, was eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Four Realms of Existence: A New Theory of Being Human
Einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet von Geist und Gehirn nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise, die eine neue Sicht auf das, was uns zu dem macht, was wir sind, offenbart.
Lange Zeit haben die Menschen ihren Körper und ihren Geist als getrennte Sphären der Existenz betrachtet. Der Körper ist physisch - die Quelle von Schmerzen und Leiden. Aber der Geist ist mental; er nimmt wahr, erinnert sich, glaubt, fühlt und stellt sich vor. Obwohl die moderne Wissenschaft diesen Geist-Körper-Dualismus weitgehend beseitigt hat, neigen die Menschen immer noch dazu, sich ihren Geist als getrennt von ihrem physischen Wesen vorzustellen. Selbst in der Forschung hält sich die Vorstellung vom "Selbst" als etwas vom Rest des Organismus Getrenntem.
Joseph LeDoux vertritt die Ansicht, dass wir auf eine erkenntnistheoretische Mauer gestoßen sind - dass Ideen wie das Selbst zunehmend Hindernisse für Entdeckung und Verständnis darstellen. Er bietet einen neuen Rahmen für das, was wir sind, indem er vier Bereiche der Existenz theoretisiert - den körperlichen, den neuronalen, den kognitiven und den bewussten Bereich.
Der biologische Bereich macht Leben möglich. Daher existiert jedes Lebewesen biologisch. Einzig und allein Tiere ergänzen ihre biologische Existenz durch ein Nervensystem. Diese neuronale Komponente ermöglicht es ihnen, ihren Körper mit einer Geschwindigkeit und Präzision zu steuern, die bei anderen Lebensformen nicht zu beobachten ist. Einige Tiere mit Nervensystemen verfügen über einen kognitiven Bereich, der es ihnen ermöglicht, interne Repräsentationen der sie umgebenden Welt zu erstellen. Diese mentalen Modelle werden zur Steuerung einer breiten Palette von Verhaltensweisen eingesetzt. Der bewusste Bereich schließlich ermöglicht es seinen Besitzern, innere Erfahrungen und Gedanken über die Welt zu machen.
Gemeinsam, so zeigt LeDoux, machen diese vier Bereiche den Menschen zu dem, was er ist. Sie arbeiten kontinuierlich zusammen und bilden die Grundlage für unsere Fähigkeit, als Wesen mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu leben und uns zu erfahren. Das Ergebnis, so zeigt LeDoux, ist kein Selbst, sondern ein "Ensemble des Seins", das unsere gesamte menschliche Existenz umfasst, sowohl als Individuen als auch als Spezies.