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Victorian Jews Through British Eyes
Als Königin Victoria 1837 den Thron bestieg, lebten in Großbritannien nur 30.000 Juden, und sie hatten noch nicht die vollen politischen Rechte. Bis zum Ende des Jahrhunderts hatte sich ihre Zahl etwa versiebenfacht, und praktizierende Juden hatten sowohl im Unterhaus als auch im Oberhaus ihren Platz eingenommen.
Während der Regierungszeit Victorias änderte sich also das Profil der Juden in der britischen Gesellschaft grundlegend. Die viktorianische Zeit war für die britischen Juden auch eine Zeit des wirtschaftlichen Wandels. Während die Juden anfangs in einem engen Spektrum von Berufen der Arbeiterklasse oder am Rande der Gesellschaft tätig waren und es nur eine kleine Elite der Oberschicht gab, wurden sie in diesen Jahren immer mehr zur Mittelschicht, traten in die Berufe ein und zogen von der Londoner Innenstadt in die modischen Vororte.
Immer mehr britische Juden wurden in Großbritannien geboren, waren britischer Abstammung und bekannten sich zu den britischen Idealen.
Ab 1881 änderte sich die Lage jedoch dramatisch: Eine große Zahl jüdischer Einwanderer aus Russland, die durch ihre fremde Kleidung, ihr Aussehen, ihre Sprache und ihre Gewohnheiten auffielen, führte dazu, dass die "Ausländerfrage" in die britische Politik Einzug hielt. Das Bild der Juden änderte sich erneut.
All diese Entwicklungen wurden in den illustrierten Magazinen der damaligen Zeit aufgegriffen: Das Ziel eines Magazins ist es, seine Leser zu interessieren, und das Unbekannte kann eine spannendere Lektüre sein als das Alltägliche. Um die Sozialgeschichte der Juden im viktorianischen Großbritannien zu illustrieren, haben die Autoren daher die Illustrated London News, Punch und The Graphic durchforstet und fast 150 kommentierte Illustrationen ausgewählt, um zu zeigen, wie sich das britische Bild des Juden in dieser Zeit entwickelte. Zu den behandelten Themen gehören die frühviktorianische Einstellung zu Juden, die führenden jüdischen Familien und andere prominente Juden, die jüdische Lebensweise, eingewanderte Juden, jüdisches Leben im Ausland und der Jude in der Kunst.
Das Buch enthält einen einleitenden Essay von V. D. Lipman, dem verstorbenen Direktor des Amtes für alte Denkmäler und historische Bauten in England.