
Imagining Anglo-Saxon England: Utopia, Heterotopia, Dystopia
Ein neuer Ansatz zur Konstruktion des „angelsächsischen Englands“ und seiner Darstellung in Kunst und Schrift. Dieses Buch untersucht die Art und Weise, wie das frühmittelalterliche England in Kunst und Literatur vom achten bis zum elften Jahrhundert und in ihrem modernen wissenschaftlichen und populären Nachleben als ideale, ortlose und konfliktreiche Geographie vorgestellt wurde.
Die Studie legt nahe, dass das, was als „angelsächsisches England“ bezeichnet wurde, immer ein imaginärer Ort war, ein leerer Raum, in den Vorstellungen von dem, was England war oder hätte sein sollen, eingefügt wurden - von der Ankunft von Völkern vom Kontinent im fünften und sechsten Jahrhundert bis zur Ankunft der selbsternannten „Alt-Right“ im einundzwanzigsten Jahrhundert. Es wird argumentiert, dass die politische und ideologische Gewalt, die zu den Ursprüngen Englands als Ort und der Engländer als Volk gehörte, nie vollständig anerkannt wurde; stattdessen wurde die Insel als auserwähltes Land und Heimat eines auserwählten Volkes, der gens Anglorum, neu konzipiert. Die uneingestandene Gewalt verfolgte jedoch weiterhin die englische Geschichte und Kultur.
Durch ihre Untersuchung der Schriften von Bede und König Alfred, der Frankenschatulle und der illuminierten Wunder des Ostens sowie der zum Beowulf-Manuskript gesammelten Texte zeigt die Autorin, wie dies die „Anglo-Saxon Studies“ als Disziplin und das Angelsächsische als Ideologie weiterhin verfolgt, von den antiquarischen Studien des 16. Jahrhunderts bis zur nationalistischen und rassistischen Gewalt von heute.