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Choosing Family: A Memoir of Queer Motherhood and Black Resistance
Ein brillantes literarisches Memoir über eine gewählte Familie und ein gewähltes Erbe, erzählt vor dem Hintergrund von Chicagos North und South Sides.
Für Francesca T. Royster und ihre Familie, die in Rogers Park an der North Side Chicagos lebt, ist Ethnie ein zentrales Thema. Royster und ihrer Familie und beeinflusst die alltäglichen Handlungen der Elternschaft und die Vorstellung davon, was Familie wirklich bedeutet. Wie Maggie Nelsons Die Argonauten konzentriert sich dieses lyrische und berührende Memoir auf eine dreiköpfige Familie: die Autorin, ihre weiße Frau Annie und Cecilia, die schwarze Tochter, die sie als Paar in ihren Vierzigern und Fünfzigern adoptieren. Choosing Family schildert diesen Weg zur Mutterschaft und beleuchtet dabei die Unordnung und Komplexität von Adoption und Elternschaft aus einer schwarzen, queeren und feministischen Perspektive. Royster erforscht auch ihre Erinnerungen an die Matriarchinnen ihrer Kindheit und die Heime, die diese Frauen in Chicagos South Side schufen - selbst ein dynamischer Charakter in den Memoiren -, wo "Familie" fließend und inklusiv war und nicht unbedingt durch Ehe oder andere gesellschaftlich anerkannte Verträge definiert wurde.
Royster beruft sich auf die Arbeit einiger ihrer bevorzugten queeren Denker, darunter Jos Esteban Muoz und Audre Lorde, und verwebt ihre Erfahrungen und Erinnerungen mit der Queer- und Gender-Theorie, um zu argumentieren, dass viele schwarze Familien, sicherlich auch ihre eigene, historisch gesehen eine "queere" Einstellung zur Familie hatten: Konfigurationen, die sich außerhalb der weißen normativen Erfahrung befinden und um so reicher sind für ihre Flexibilität und Großzügigkeit des Geistes. Choosing Family ist ein kraftvolles, genreübergreifendes Memoir über Familie, Identität und Akzeptanz, in dem es letztlich um Freude geht - darum, die Freude einzufordern, die die Gesellschaft einem selbst oder seinesgleichen nicht zugedacht hat.