Bewertung:

Das Buch bietet einen aufschlussreichen und revisionistischen Überblick über die europäische Integration, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie die europäischen Staaten Souveränität an Brüssel abgegeben haben. Es untersucht die Dynamik von politischer Nachfrage und Angebot und beleuchtet die Rollen und Interessen der Mitgliedstaaten. Allerdings wird auch ein etwas zynischer Blick auf die Ineffektivität der EU-Entscheidungsprozesse geworfen, insbesondere was die Rolle der Kommission betrifft.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue und revisionistische Perspektive auf die europäische Integration.
⬤ Betont die Rolle der Mitgliedsstaaten und ihre wirtschaftlichen Interessen.
⬤ Stimuliert lebhafte Diskussionen und Debatten über die Politikgestaltung der EU.
⬤ Wird als Referenzwerk auf diesem Gebiet geschätzt.
⬤ Kann für allgemeine Leser, die sich in der EU-Politik nicht auskennen, zu spezialisiert sein.
⬤ Einige Abschnitte, insbesondere das erste Kapitel, können undurchsichtig und schwer zu lesen sein.
⬤ Vermittelt einen etwas deprimierenden Eindruck von der Ineffizienz der Europäischen Kommission.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Choice for Europe
Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft zählt zu den außergewöhnlichsten Errungenschaften der modernen Weltpolitik.
Beobachter sind sich jedoch uneinig über die Gründe, warum sich die europäischen Regierungen dazu entschlossen haben, zentrale wirtschaftspolitische Maßnahmen zu koordinieren und auf souveräne Vorrechte zu verzichten. In diesem mit Spannung erwarteten Buch analysiert Andrew Moravcsik die Geschichte der Bewegung der Region hin zu einer wirtschaftlichen und politischen Union.
Sind diese Vereinigungsschritte ein Beweis für den Vorrang nationaler Sicherheitsinteressen, für die Kraft föderalistischer Ideale, für das Geschick politischer Unternehmer wie Jean Monnet und Jacques Delors oder für den Triumph der technokratischen Planung? Moravcsik lehnt solche Ansichten ab. Die wirtschaftliche Interdependenz war, so seine provokante These, die primäre Kraft, die diese Demokratien in diese überraschende Richtung trieb. Die Politiker strebten rational nach nationalem wirtschaftlichem Vorteil durch die Ausnutzung asymmetrischer Interdependenz und die Manipulation institutioneller Verpflichtungen.
Anhand von Deutschland, Frankreich und Großbritannien untersucht Moravcsik die fünf entscheidenden Vereinbarungen, die die Integration vorantrieben. Er versucht, die historische Untersuchung der europäischen Einheit mit einer theoretischen Untersuchung der Quellen der internationalen Zusammenarbeit zu verbinden.