
The Perception of Christianity as a Rational Religion in Singapore
In diesem Buch wird die weit verbreitete Kritik, das Christentum in Asien sei verwestlicht, untersucht. Seit den 1980er Jahren argumentieren asiatische evangelikale Theologen und Missionswissenschaftler, dass das Eindringen westlicher Theologie für die westlichen und damit fremden Ausdrucksformen des Christentums in Asien verantwortlich ist.
Dennoch hat die Zahl der Christen in Singapur in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Empirische Belege zeigen, dass jüngere Singapur-Chinesen vom Buddhismus oder Taoismus zum Christentum konvertieren, zum Teil weil sie es als eine rationale Religion ansehen, im Gegensatz zum Buddhismus oder Taoismus, die als irrational oder abergläubisch angesehen werden. Viele Konvertiten bevorzugen das Christentum nicht nur als rationale Religion, sondern betrachten das Christentum zum Zeitpunkt ihrer Konversion auch nicht als eine westliche Religion.
Was sind die Gründe für diese jüngsten Entwicklungen? Diese Studie untersucht die Prozesse der Modernisierung und Globalisierung als wichtige Faktoren, die den religiösen Wandel in Singapur beeinflussen. Persönliche, kontextuelle und strukturelle Elemente beeinflussen die Entscheidung für eine bestimmte Religion.
Um eine wirksame Mission zu ermöglichen, muss man die Verwendung der Kategorien "asiatisch" und "westlich" einschränken, da sich religiöse und kulturelle Grenzen überschneiden. In der Missionswissenschaft kommt es vor allem darauf an, zu erkennen, wie das Evangelium Jesu Christi das Selbstverständnis und die Lebenswirklichkeit ethnischer und religiöser Menschen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten berührt.