
The Wilderness Itineraries: Genre, Geography, and the Growth of Torah
Bei der Lektüre der Wildniserzählung werden wir mit einer Vielzahl von Hinweisen konfrontiert, die unser Gefühl dafür prägen, um welche Art von Erzählung es sich handelt, und zwar oft auf widersprüchliche Weise.
Oft scheint es sich um eine Geschichte zu handeln, aber sie enthält auch Gattungen und Inhalte, die nicht historiografisch sind. Um diese einzigartige Mischung zu erklären, zeichnet Roskop einen Weg durch akkadische und ägyptische Verwaltungs- und Geschichtsschreibungstexte und untersucht die Art und Weise, wie die Gattung des Reiseberichts auf innovative Weise verwendet wurde, als die Schreiber neue literarische Ziele verfolgten, die sich in unterschiedlichen historischen und sozialen Situationen ergaben.
Sie verbindet Literaturtheorie mit Philologie und Archäologie, um zu zeigen, dass die Wildniserzählung entstand, als die israelitischen Schreiber sowohl die Gattung des Reiseberichts als auch die Geografie auf äußerst kreative Weise nutzten, indem sie einen erzählerischen Aufbewahrungsort für Teile der israelitischen Geschichte und Kultur schufen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten, sondern weiterhin das Gemeinschaftsleben unter neuen Umständen prägen. Auch die Reiseberichte spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Tora. Viele Gelehrte haben ihre Frustration über die historische Kritik zum Ausdruck gebracht, weil sie sich manchmal mehr auf die Dekonstruktion einer Erzählung zu konzentrieren scheint, als zu erklären, wie dieser zusammengesetzte Text als Ganzes funktioniert.
The Wilderness Itineraries erforscht die Art und Weise, in der Brüche in der Reisekette und geografische Probleme sowohl als Hinweise auf die Kompositionsgeschichte der Wüstenerzählung als auch als Anhaltspunkte dafür dienen, wie man diese Brüche überwinden und diesen zusammengesetzten Text als einheitliches Ganzes lesen kann. Die Leser erhalten einen Einblick in die technischen Fertigkeiten und die Kreativität der antiken israelitischen Schreiber, die die Tora als ein unvergleichliches historisches Werk bewahrten und aktiv gestalteten.