Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte und fesselnde Darstellung der Beginen, einer Frauenbewegung im mittelalterlichen Europa, und beleuchtet ihre Kämpfe, Errungenschaften und gesellschaftlichen Beiträge. Obwohl es gründlich recherchiert und auch für nicht-akademische Leser zugänglich ist, merkten einige Rezensenten an, dass sich bestimmte Teile trocken oder dicht anfühlen könnten.
Vorteile:⬤ Gründlich und gut recherchiert, aus einer Vielzahl von Primär- und Sekundärquellen schöpfend.
⬤ In einem für nichtakademische Leser zugänglichen Format präsentiert.
⬤ Inspirierender Inhalt, der die Stärke und Unabhängigkeit von Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft hervorhebt.
⬤ Bietet eine einzigartige und wichtige historische Perspektive auf eine weitgehend übersehene Gruppe.
⬤ Klarer und einnehmender Schreibstil, der das Interesse an der Geschichte der Frauen weckt.
⬤ Einige Leser empfanden Abschnitte des Buches als langweilig oder trocken und verglichen es mit einer Doktorarbeit.
⬤ Einige Rezensenten hätten sich eine eingehendere Beschäftigung mit den Schriften der Beginen gewünscht.
⬤ Ein Leser äußerte seine Enttäuschung über die Struktur des Buches und meinte, es gleiche eher einer Sammlung von Notizen als einer zusammenhängenden Erzählung.
(basierend auf 51 Leserbewertungen)
The Wisdom of the Beguines: The Forgotten Story of a Medieval Women's Movement
Die Beginen entstanden vor über achthundert Jahren in verschiedenen Teilen Europas. Beginen waren Laien, keine Nonnen, und sie lebten nicht in Klöstern. Sie praktizierten eine bemerkenswerte Art, unabhängig zu leben, und waren nie ein religiöser Orden oder eine formalisierte Bewegung. Aber es gab gemeinsame Elemente, die diese mittelalterlichen Frauen in ganz Europa teilten, darunter ihre visionäre Spiritualität, ihr ungewöhnlicher Geschäftssinn und ihr mutiges Engagement für die Armen und Kranken. Im Gegensatz zu den zahlreichen Versuchen, sie zu kontrollieren und zu definieren, waren Beginen im Wesentlichen selbstbestimmt. Sie lebten allein oder in Gemeinschaften, die als Beginenhöfe bezeichnet wurden. Dabei konnte es sich um einzelne Häuser für einige wenige Frauen handeln oder, wie in Brügge, Brüssel und Amsterdam, um ummauerte Häuserzeilen, in denen Hunderte von Beginen zusammenlebten - ein Frauendorf innerhalb einer mittelalterlichen Stadt oder Gemeinde.
Unter den Beginen befanden sich berühmte geistliche Schriftstellerinnen und Mystikerinnen, darunter Mechthild von Magdeburg, Beatrijs von Nazareth, Hadewijch und Marguerite Porete, die als Ketzerin verurteilt und 1310 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Sie war nicht die einzige Begine, die der Ketzerei verdächtigt wurde, und oft war die Politik die treibende Kraft hinter solchen Anklagen.
Die Beginen haben uns im Laufe der Jahrhunderte ein großes Erbe hinterlassen. Sie laden uns ein, auf ihre Stimmen zu hören, ihre Weisheit zu erforschen und sie neu zu entdecken.