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The World as Metaphor in Robert Musil's the Man Without Qualities: Possibility as Reality
Robert Musil, der als wissenschaftlicher und philosophischer Denker bekannt ist, hat sich der Ästhetik als einem Prozess der experimentellen Schaffung einer sich ständig verändernden Realität verschrieben. Musil wollte vor allem ein kreativer Schriftsteller sein und beschäftigte sich in seinem Romanprojekt Der Mann ohne Eigenschaften obsessiv mit einer fast endlosen Verschiebung durch Variationen und metaphorische Möglichkeiten.
Dieser lebenslange Prozess des Schreibens wird in dem unvollendeten Roman durch eine wiederkehrende Metapher von sich selbst erzeugenden dezentrierten Kreiswelten verkörpert. Die vorliegende Studie analysiert diese Struktur unter Bezugnahme auf Musils Konzepte der Utopie des anderen Zustands, der lebenden und toten Wörter, der spezifischen und unspezifischen Emotionen, der Wortmagie und des Stilllebens.
Im Gegensatz zu den meisten neueren Musil-Studien kommt sie zu dem Schluss, dass die extratemporale metaphorische Erfahrung des Anderen Zustands nicht scheitert, sondern vielmehr den formalen und ethischen Kern von Musils Roman bildet. Als erste Studie, die die Klagenfurter Ausgabe von Musils literarischem Nachlass nutzt (ein durchsuchbarer kommentierter Text), bietet Die Welt als Metapher eine genaue Lektüre der Variationen und der Textgenese und wirft nicht nur Licht auf Musils Roman, sondern auch auf größere Fragen über die Rolle und die Verantwortung des modernen Künstlers bei der bewussten Neuerschaffung der Welt.