Bewertung:

Das Buch „Worlds of Arthur“ von Guy Halsall ist eine wissenschaftliche Untersuchung der historischen Behauptungen über König Artus, die durch eine sorgfältige Analyse archäologischer Beweise und historischer Berichte gegen die Existenz einer historischen Figur argumentiert. Er stellt herkömmliche Erzählungen über die Zeit nach dem Rückzug der Römer aus Britannien und den sächsischen Invasionen in Frage. Obwohl es viele faszinierende Ideen präsentiert, können der komplexe Schreibstil und das dichte Material es für allgemeine Leser schwierig machen.
Vorteile:⬤ Umfassende Analyse archäologischer und historischer Quellen.
⬤ Stellt bestehende Mythen über König Artus durch stichhaltige Beweise in Frage.
⬤ Bietet neue Perspektiven auf die sächsische Migration und die sozio-politische Landschaft des nachrömischen Britanniens.
⬤ Der fesselnde und humorvolle Schreibstil macht komplexe Themen schmackhaft.
⬤ Der dichte und komplexe Schreibstil kann für Nicht-Fachleute schwer verständlich sein.
⬤ Starker Rückgriff auf Spekulationen trotz rigoroser Argumente, was zu einigen vermeintlichen Widersprüchen führt.
⬤ Das Buch wird als ein Werk über Artus vermarktet, verbringt aber mehr Zeit damit, die bestehende Artusforschung zu kritisieren, als neue Beweise zu präsentieren.
⬤ Langatmig und manchmal wiederholend, was das Engagement des Lesers beeinträchtigen kann.
(basierend auf 61 Leserbewertungen)
Worlds of Arthur: Facts & Fictions of the Dark Ages
König Artus ist wahrscheinlich der berühmteste und sicherlich der legendärste König des Mittelalters. Vom frühen neunten Jahrhundert über das Mittelalter bis hin zu den Artusromanen der viktorianischen Zeit haben sich die Erzählungen über diese legendäre Figur vervielfältigt und vermehrt. Und in jüngerer Zeit gibt es einen ununterbrochenen Strom von Büchern, die behaupten, das Geheimnis oder die Wahrheit hinter dem "einstigen und zukünftigen König" zu lüften.
Die Wahrheit, so zeigt Guy Halsall in dieser faszinierenden Untersuchung, ist sowohl radikal anders - als auch um einiges faszinierender. Grob gesagt, gibt es zwei Arthurs. Auf der einen Seite steht der traditionelle "historische" Artus, der in den dunkelsten Jahren des finsteren Mittelalters einen zum Scheitern verurteilten Kampf zur Rettung der römischen Zivilisation gegen die unerbittliche angelsächsische Flut führt. Auf der anderen Seite steht der Artus der Mythen und Legenden, begleitet von einer Vielzahl ebenso legendärer Menschen, Orte und Geschichten: Lancelot, Guinevere, Galahad und Gawain, Merlin, Excalibur, die Dame im See, das Schwert im Stein, Camelot und die Tafelrunde.
Das große Problem bei all dem ist, so Halsall, dass "König Artus" vielleicht nie existiert hat. Und wenn er doch existierte, ist es nahezu unmöglich, überhaupt etwas über ihn zu sagen. Wie dieser herausfordernde neue Blick auf die Artus-Legende deutlich macht, können alle Bücher, die behaupten, "die Wahrheit" über König Artus zu enthüllen, getrost ignoriert werden. Nicht nur die phantasievollen pseudohistorischen Darstellungen - Merlin der Zauberer, die Dame im See -, sondern auch der "historische" Artus ist weitgehend ein Hirngespinst. Die uns zur Verfügung stehenden schriftlichen oder archäologischen Zeugnisse sind schlichtweg nicht in der Lage, uns etwas Genaues über das Britannien zu sagen, in dem er gelebt, gekämpft und gestorben sein soll.