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Vienna School of Art History - Empire and the Politics of Scholarship, 1847-1918
Matthew Rampleys The Vienna School of Art History ist das erste Buch seit mehr als fünfundsiebzig Jahren, das die kunsthistorischen Praktiken von 1847, dem Jahr, in dem der erste Lehrauftrag für diese Disziplin geschaffen wurde, bis 1918, dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns, eingehend und im Kontext untersucht. Sie zeichnet die Entstehung der Kunstgeschichte als Disziplin, die Etablierung von Normen der wissenschaftlichen Forschung und die Einbindung der Kunsthistoriker in breitere Debatten über die kulturelle und politische Identität der Monarchie nach.
Die sogenannte Wiener Schule spielt die zentrale Rolle in der Studie, aber Rampley untersucht auch die Entstehung der Kunstgeschichte in anderen Teilen Österreich-Ungarns. In der habsburgischen Reichshauptstadt waren die Wiener Kunsthistoriker häufig in Debatten verwickelt, die auch für Kunsthistoriker in anderen Teilen des Reiches von Bedeutung waren, und Rampley widmet diesen Überschneidungen besondere Aufmerksamkeit.
Er analysiert auch die methodologischen Innovationen, für die die Wiener Schule bekannt war. Rampley konzentriert sich jedoch vor allem auf den größeren politischen und ideologischen Kontext der kunsthistorischen Praxis - insbesondere auf die Art und Weise, in der kunsthistorische Debatten als Stellvertreter für umfassendere Auseinandersetzungen über das politische, soziale und kulturelle Leben des Habsburgerreiches dienten.