Bewertung:

Das Buch ist ein Kommentar zu verschiedenen Westernromanen und -filmen, der den Leser mit seinen persönlichen Meinungen und Kritiken anspricht. Obwohl der Autor viele anregende Einsichten präsentiert, gibt es bemerkenswerte Meinungsverschiedenheiten über die Auswahl der besprochenen Werke und Interpretationen. Das Buch bleibt unterhaltsam und informativ, trotz einiger kritischer Ungenauigkeiten und persönlicher Voreingenommenheit.
Vorteile:Das Buch ist leicht zu lesen, interessant und bietet ansprechende Kommentare zu westlicher Fiktion und Kino. Die Leser schätzen die persönlichen Einblicke des Autors und die Möglichkeit, neue Bücher zu entdecken. Die Erforschung der Frage, was einen Western-Klassiker ausmacht, verleiht der Diskussion zusätzliche Tiefe.
Nachteile:Einige faktische Ungenauigkeiten sind vorhanden, wie z. B. falsche Identifizierungen von Autoren und Details über Werke. Die persönliche Meinung des Autors kann die Objektivität überschatten, was zu Meinungsverschiedenheiten über die ausgewählten Titel führt. Gelegentlich gibt es unerklärte religiöse Bezüge, die den Leser hinsichtlich der Haltung des Autors zur Religion verwirren können.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Wister Trace: Assaying Classic Western Fiction
Dieser klassische Überblick über die Fiktion des amerikanischen Westens ist teils Literaturgeschichte, teils Kritik und durchweg unterhaltsam. Die erste Ausgabe von The Wister Trace erschien 1987, als Larry McMurtry sich gerade als Westernautor neu erfunden hatte und Cormac McCarthys Karriere noch nicht in Schwung gekommen war. Loren D. Estlemans längst überfällige Aktualisierung verbindet diese neuen Meister mit älteren Autoren, bewertet die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Genres und berücksichtigt auch die Renaissance des Westernfilms.
Estlemans Titel weist auf die Bedeutung hin, die er Owen Wisters Klassiker von 1902, The Virginian, beimisst. Wister war nicht der erste Autor von Western, aber er definierte das Genre, indem er die Ritterlichkeit mit der Gesetzlosigkeit der Grenze kontrastierte und Zeilen wie "Wenn du mich so nennst, lächle" einführte. Estleman zieht den Hut vor Wisters Vorgängern, darunter Ned Buntline, der Erfinder des Groschenromans, und Buffalo Bill. Seine Einschätzungen von Wisters Nachfolgern - Zane Grey, Walter Van Tilburg Clark und Louis L'Amour, um nur drei zu nennen - machen bald deutlich, dass es unmöglich ist, große Western von großen amerikanischen Romanen zu unterscheiden.
Besonders wichtig in dieser neuen Ausgabe ist die Berücksichtigung von Schriftstellerinnen. Der Autor widmet je ein Kapitel Dorothy Johnson - Autorin von "The Man Who Shot Liberty Valance" - und Annie Proulx, zu deren Wyoming-Geschichten auch "Brokeback Mountain" gehört. In seiner Besprechung von Filmen enthält Estleman eine Liste von Verfilmungen, die den Lesern den Weg zu den Filmen und den Kinobesuchern den Weg zu den Büchern weisen soll. Ein Anhang lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf Autoren, die an anderer Stelle in diesem Band nicht behandelt werden - einige von ihnen sind Altmeister wie Bret Harte und Jack London, aber viele von ihnen sind faszinierende Ausreißer, von Clifford Irving bis Joe R. Lansdale.