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The Tame and the Wild: People and Animals After 1492
Eine dramatische Neuinterpretation der Begegnung zwischen Europa und Amerika, die die entscheidende Rolle der Tiere bei der Entstehung der modernen Welt aufzeigt.
Als die Männer und Frauen der Insel Guanahani am 12. Oktober 1492 zum ersten Mal mit Christoph Kolumbus und seiner Mannschaft in Kontakt traten, waren die kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen größer als die Ozeane, die sie getrennt hatten. Es gibt vielleicht keinen besseren Beweis als die Unterschiede in der Art und Weise, wie sie mit Tieren umgehen. In The Tame and the Wild erzählt Marcy Norton eine neue Geschichte der Kolonisierung Amerikas, die Wildtiere und Nutztiere in den Mittelpunkt der Geschichte stellt. Sie zeigt, dass die Begegnungen zwischen europäischen und indianischen Vorstellungen über das Leben der Tiere die Gesellschaften auf beiden Seiten des Atlantiks veränderten.
Die Eroberungsstrategien und -motive der Europäer waren untrennbar mit den Pferden verbunden, die sie auf ihren Feldzügen trugen, und mit den Hunden, die sie einsetzten, um die indigenen Völker zu terrorisieren. Noch entscheidender waren die Schafe, Rinder, Schweine und Hühner, deren Fleisch zu Nahrungsmitteln und deren Häute zu wertvollen Handelswaren wurden. Doch so zentral die Domestizierung von Tieren für die europäischen Pläne in Amerika auch war, die Praktiken der Ureinwohner im Umgang mit Tieren erwiesen sich als ebenso entscheidend für die Gestaltung der Welt nach 1492. Kulturen in der Karibik, im Amazonasgebiet und in Mexiko beschäftigten sich intensiv mit der Gewöhnung: der Praxis, wilde Tiere zu fangen - nicht nur Papageien und Affen, sondern sogar Tapire, Hirsche und Seekühe - und einige von ihnen zu "Haustieren" zu machen. Diese Zähmungspraktiken beeinflussten nicht nur die Art und Weise, wie indigene Völker auf menschliche und nichtmenschliche Eindringlinge reagierten, sondern veränderten auch die europäische Kultur selbst und ebneten den Weg für die zoologische Wissenschaft und das moderne Haustier.