Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Geschichte von Anne Hutchinson und dem Einfluss der Puritaner im frühen Amerika und stützt sich dabei auf umfangreiche Recherchen. Während viele Leser die Gründlichkeit und den informativen Inhalt des Buches loben, kritisieren andere es für sachliche Ungenauigkeiten und das Fehlen von korrekten Zitaten.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ über das puritanische Amerika und die Prozesse von Anne Hutchinson. Fesselnde Prosa und wertvolle Einblicke in historische und theologische Zusammenhänge. Gut für Leser, die sich für die frühe amerikanische Geschichte und Religionsfreiheit interessieren.
Nachteile:Enthält faktische Ungenauigkeiten in Bezug auf Anne Hutchinsons Tod und Einfluss. Es fehlt an Fußnoten, direkten Zitaten und angemessenen Definitionen von Schlüsselbegriffen, was es für einige Leser schwierig macht, dem Buch zu folgen. Einige empfanden es als langatmig und dick mit puritanischer Theologie.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Times and Trials of Anne Hutchinson: Puritans Divided
Anne Hutchinson war vielleicht die berühmteste Engländerin in der amerikanischen Kolonialgeschichte, die in späteren Jahrhunderten als Kreuzritterin für die Religionsfreiheit und als prototypische Feministin angesehen wurde. Michael Winship, Autor des hochgelobten Buches Making Heretics, liefert eine verblüffend neue und frische Darstellung ihrer oft erzählten Geschichte, die die wahren Ereignisse von den Legenden unterscheidet, die sie so lange falsch dargestellt haben.
In den 1630er Jahren trieben religiöse Kontroversen einen Keil in die puritanischen Gemeinden von Massachusetts. Anne Hutchinson und andere Mitglieder begannen, sich gegen die herrschende Lehre auszusprechen, während Geistliche wie John Cotton für die persönliche Entdeckung des Heils plädierten. Die puritanischen Väter sahen in diesen Aktivitäten eine direkte und gefährliche Bedrohung für den Status quo und bekämpften sie heftig und schließlich erfolgreich. Da sie sich weigerte, ihre Überzeugungen zu verleugnen, wurde Hutchinson zweimal vor Gericht gestellt - zunächst wegen Verleumdung der Geistlichen der Kolonie, dann wegen Ketzerei - und aus der Kolonie verbannt.
Winship durchforstet Archive nach vernachlässigten Manuskripten und alte Bücher nach obskuren Hinweisen und verleiht anderen Figuren des Dramas eine neue Stimme, deren Bedeutung bisher nicht verstanden wurde. Es handelt sich um Thomas Shepard, einen militanten Ketzerjäger, der sowohl Cotton als auch Hutchinson energisch verfolgte; Thomas Dudley, den wichtigsten Führer in Massachusetts nach Gouverneur John Winthrop; Henry Vane, einen gut vernetzten Anhänger der radikalen Theologie; und John Wheelwright, einen kriegerischen Geistlichen, der ein Blitzableiter für die Frustrationen anderer Dissidenten war. Winship analysiert auch den politischen Kampf, der die Kolonie fast zerstörte, und stellt Hutchinsons Prozesse in den Kontext dieses Aufruhrs.
Winship zeigt, dass die Prozesse gegen Anne Hutchinson und ihre Verbündeten zwar vordergründig dazu dienten, die christliche Gesellschaft von Massachusetts zu schützen, sie aber stattdessen fast zerrissen. Seine prägnante, rasante und aktuelle Darstellung rückt die puritanische Doktrin wieder in den Mittelpunkt und ermöglicht uns einen viel genaueren und sachkundigeren Blick auf eine Gesellschaft, die von religiöser Intoleranz und Maßlosigkeit geprägt war und die noch immer in unserer Zeit nachhallt. Solange Regierungen es auf sich nehmen, Gewissensfragen zu definieren, wird The Times and Trials of Anne Hutchinson zur Pflichtlektüre für Studenten und besorgte Bürger gleichermaßen gehören.