Bewertung:

Bei dem Buch handelt es sich um eine moderne Übersetzung der hebräischen Schriften, die sich sowohl um Genauigkeit als auch um Inklusion bemüht, insbesondere im Hinblick auf die Sensibilität für Geschlechterfragen. Es wird für seine zeitgemäße Sprache und gründliche Recherche gelobt, die es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser zugänglich macht. Sie unterscheidet sich jedoch dadurch, dass sie nicht geschlechtsneutral, sondern geschlechtssensibel ist, wobei sie den ursprünglichen Kontext sorgfältig berücksichtigt, aber auch auf die Wahrnehmung des heutigen Publikums Rücksicht nimmt.
Vorteile:Genaue und integrative Übersetzung, die ein neues Verständnis des Tanach vermitteln soll.
Nachteile:Gut geschrieben und mit solider Forschung untermauert.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Contemporary Torah: A Gender-Sensitive Adaptation of the Original JPS Translation
Bietet den Lesern neue Perspektiven auf die Rolle des Geschlechts in der Bibelübersetzung. Diese Adaption der JPS-Übersetzung der Thora (1962) wird sowohl Leser ansprechen, die an einem historisch fundierten Bild der sozialen Geschlechterrollen in der Bibel interessiert sind, als auch diejenigen, die sich an geschlechtssensibles Englisch in anderen Bereichen ihres Lebens gewöhnt haben. Viele zeitgenössische Bibelwissenschaftler gehen davon aus, dass das ursprüngliche Publikum der Bibel verstanden hat, dass die Bezugnahme auf Gott als Mann lediglich die sozialen Geschlechterrollen der damaligen Zeit widerspiegelt. Die Beweise für diese implizite Annahme sind jedoch nicht eindeutig. Dementsprechend haben sich die Herausgeber bei der Vorbereitung dieser neuen Ausgabe um eine Sprache bemüht, die sensibler für geschlechtsspezifische Nuancen ist, um die Wahrnehmungen der ursprünglichen Bibelleser genauer wiederzugeben. An Stellen, an denen das antike Publikum das Geschlecht wahrscheinlich nicht als relevant für den eindeutigen Sinn des Textes angesehen hätte, änderten die Redakteure die Wörter in geschlechtsneutrale Begriffe; wo das Geschlecht wahrscheinlich als relevant verstanden wurde, beließen sie den Text in seiner ursprünglichen Übersetzung oder führten sogar geschlechtsspezifische Sprache ein, wo es vorher keine gab. Sie nahmen diese Änderungen unabhängig davon vor, ob sich die Wörter auf Gott, Engel oder Menschen bezogen. Zum Beispiel wurde der Satz, der in der JPS-Tora von 1962 ursprünglich mit "jeder, wie er will" übersetzt wurde, hier mit "jeder von uns, wie er will" wiedergegeben (Dtn 12,8).
Auch "Mensch und Tier" heißt jetzt "Mensch und Tier" (Exod. 8:14), da das hebräische Wort adam sich auf alle Menschen und nicht nur auf Männer bezieht. Umgekehrt wurde die Formulierung "die eingeschriebenen Personen" in "die eingeschriebenen Männer" geändert (Num 26,7), um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass bei Volkszählungen zu dieser Zeit nur Männer gezählt wurden. In den meisten Fällen werden Verweise auf Gott in geschlechtsneutraler Sprache wiedergegeben. Ein besonderer Fall: Der unaussprechliche vierbuchstabige Name für das Göttliche, das Tetragammaton, wird in unausgesprochenem Hebräisch geschrieben, um dem Leser zu vermitteln, dass der Name etwas völlig "anderes" ist - jenseits unserer Sprache und unseres Verständnisses. Die Leser können diesen unaussprechlichen Namen durch einen der zahlreichen göttlichen Namen ersetzen, die die jüdische Tradition anbietet, so wie es Generationen vor unserer Zeit getan haben. In einigen Fällen wird jedoch die männliche Darstellung Gottes beibehalten, weil sie die Auffassung der antiken Gesellschaft von den Geschlechterrollen widerspiegelt. Im Vorwort von David Stein wird die angewandte Methodik erläutert, und in einer Tabelle werden typische Formen des Umgangs mit der Sprache Gottes anhand von Beispielversen beschrieben. Gelegentliche Anmerkungen zum Bibeltext erläutern den Umgang mit den Geschlechterrollen; längere ergänzende Anmerkungen am Ende des Bandes gehen auf spezielle Themen dieser Ausgabe ein. Bei der Vorbereitung dieses Werkes haben die Herausgeber eine gründliche und umfassende Analyse der Geschlechterzuschreibungen in der Tora vorgenommen.
Das Ergebnis ist eine sorgfältig wiedergegebene Alternative zur traditionellen JPS-Übersetzung. David E. S. Stein war Generalredakteur und Revisionsübersetzer für The Torah: A Modern Commentary, Revised Edition (2005), Revisionsredakteur und Übersetzer für Pathways Through the Bible (JPS, 2002), Projektleiter für Etz Hayim: Torah and Commentary (2001), und leitender Redakteur für den JPS Hebrew-English Tanakh (1999). Carol L. Meyers (beratende Redakteurin für Genesis und Exodus) ist die Mary Grace Wilson Professorin für Religion an der Duke University in North Carolina. Adele Berlin (beratende Herausgeberin für Levitikus, Numeri und Deuteronomium) ist Robert H. Smith Professorin für Hebräische Bibel an der University of Maryland in College Park. Ellen Frankel ist Geschäftsführerin und Chefredakteurin der Jewish Publication Society.