
Civil Society in Algeria: Activism, Identity and the Democratic Process
Entstehen in Algerien neue Formen des Aktivismus? Kann die Zivilgesellschaft politische Reformen im Lande bewirken? Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen radikalen Islamisten und dem Militär während des algerischen Bürgerkriegs in den 1990er Jahren führten zu großen Verlusten an Menschenleben und zu Massenvertreibung. Der öffentliche Raum war über ein Jahrzehnt lang ein gefährlicher Ort.
Doch trotz dieser Bedingungen wuchs die Zivilgesellschaft, und während des Konflikts bildeten sich Tausende von Vereinigungen. Die Vereinigungen wurden gegründet, um die Menschenrechte und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen, den Ermordeten zu gedenken und das algerische Erbe zu fördern. Heute sind landesweit über 93.000 Vereine registriert.
Trotz anhaltender sozialer, wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen entstehen immer wieder neue Netzwerke, und seit den arabischen Revolten von 2011 finden zunehmend organisierte Demonstrationen statt. Civil Society in Algeria untersucht diese jüngsten Entwicklungen und nimmt die Rolle der Verbände bei der Förderung politischer Reformen und der Demokratisierung in Algerien unter die Lupe.
Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschungen, die sowohl vor als auch nach dem Arabischen Frühling durchgeführt wurden, zeigt das Buch, wie Vereine die Regierungspolitik im öffentlichen Raum herausfordern. Algerien spielt eine zunehmend wichtige Rolle für die Stabilität und die künftigen friedlichen Beziehungen im Nahen Osten und in Nordafrika.
Dieses Buch zeigt die neuen Formen des Aktivismus, die den immer mächtigeren Staat herausfordern. Es ist eine wertvolle Quelle für Algerienspezialisten und für Wissenschaftler, die sich mit politischen Reformen und Demokratisierung im gesamten Nahen Osten und Nordafrika beschäftigen.