Bewertung:

Das Buch bietet einen gut recherchierten und detaillierten Bericht über die Wirtschaft der Zuckerplantagen in Louisiana, wobei der Schwerpunkt auf dem historischen Kontext der Sklaverei und ihrer Nachwirkungen liegt. Die Meinungen über das Buch gehen jedoch weit auseinander. Einige loben seine Tiefe und Gründlichkeit, während andere es für eine vermeintliche Voreingenommenheit und einen Mangel an fesselnder Erzählung kritisieren.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit umfangreichen Zitaten
⬤ Bietet einen detaillierten und informativen Einblick in die wirtschaftlichen Beweggründe der Plantagenbesitzer
⬤ Hebt die Kämpfe der Sklaven um persönliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit hervor
⬤ Bietet einen einzigartigen Kontext für die Zuckerwirtschaft in Louisiana im Vergleich zu anderen Regionen.
⬤ Die Organisation kann unklar sein, was den Erzählfluss verwirrend macht
⬤ Einige Rezensenten finden den Text repetitiv und langweilig
⬤ Kritisiert für die Darstellung einer voreingenommenen Perspektive auf die Rassendynamik und das Leben auf den Plantagen
⬤ Vorwürfe, die negativen Aspekte der historischen Erzählung überzubewerten.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Sugar Masters: Planters and Slaves in Louisiana's Cane World, 1820--1860
The Sugar Masters konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Herren und Sklaven in Louisianas Zuckerrohrland der Vorkriegszeit und untersucht, wie sich eine moderne, kapitalistische Denkweise der Pflanzer mit altmodischen paternalistischen Haltungen vermischte und eines der heimtückischsten Unterdrückungssysteme des Südens schuf. Wie der Autor Richard Follett anschaulich darlegt, hatte das landwirtschaftliche Paradies der blühenden Zuckerrohrfelder in Louisiana für die Sklaven einen unverschämten Preis.
Dank technologischer und wirtschaftlicher Innovationen galten die Zuckerpflanzer bis zur Jahrhundertmitte als Vorbilder für kapitalistisches Unternehmertum. Das Geheimnis ihres beeindruckenden Erfolgs lag jedoch vor allem in der Verwaltung der Arbeitskräfte. Follett erklärt, wie sie ihren Sklaven im Gegenzug für eine höhere Produktivität und Effizienz eine Reihe von Anreizen boten, wie etwa größere Autonomie, bessere Unterkünfte und sogar eine finanzielle Vergütung.
Diese materiellen Vorteile waren jedoch nur von kurzer Dauer. Follett zufolge präsentierten viele der Zuckerelite Louisianas ihre Anreize mit einer „Fassade väterlicher Gegenseitigkeit“, die die Interessen der Sklaven scheinbar an das scheinbare Wohlwollen der Herren band, doch in Wirklichkeit versuchten die Besitzer, jeden Aspekt des Lebens der Sklaven zu kontrollieren, von der Fortpflanzung bis hin zum Einkommen nach eigenem Ermessen.
Die Sklaven reagierten auf diese Bevormundung, indem sie versuchten, ihre Rechte in der Sklaverei zu stärken, aber der ständige Verhandlungsprozess führte immer wieder zu Kompromissen, und das zermürbende Produktionstempo ließ sie nicht ruhen. Die einzige Möglichkeit, sich den Forderungen ihrer Herren zu entziehen, bestand darin, eine eigene Gesellschaft zu schaffen, die auch Möglichkeiten für Religion, Freizeit und Handel bot. Bis vor kurzem sahen Wissenschaftler die Pflanzer entweder als paternalistische Herren, die sich den Werten des Marktes verschlossen, oder als Unternehmer, die auf geschäftlichen Erfolg aus waren.
Follett bietet eine neue Sichtweise auf die Sugar Masters, die sowohl den kapitalistischen Markt als auch eine auf Hierarchie, Ehre und Paternalismus basierende soziale Ideologie vertraten. Seine verblüffende Synthese aus empirischer Forschung, demographischer Studie und Sozial- und Kulturgeschichte setzt einen neuen Standard für dieses Thema.