
Digital Signatures - The Impact of Digitization on Popular Music Sound (Brovig-Hanssen Ragnhild (Associate Professor University of Oslo))
Wie klangliche Besonderheiten digitaler "Signaturen" - einschließlich Hall, Glitches und Autotuning - die Ästhetik populärer Musik beeinflussen, wird anhand von Werken von Prince, Lady Gaga und anderen analysiert.
Tötet die digitale Produktion die Seele der Musik? Ist Auto-Tune der Tiefpunkt des kreativen Ausdrucks? Die digitale Technologie hat nicht nur die Art und Weise verändert, wie Musik produziert, verbreitet und konsumiert wird, sondern auch - was ebenso wichtig ist, aber oft nicht berücksichtigt wird - wie Musik klingt. In diesem Buch untersuchen Ragnhild Br vig-Hanssen und Anne Danielsen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ästhetik der populären Musik. Sie untersuchen klanglich markante "digitale Signaturen" - musikalische Momente, in denen der Einsatz digitaler Technologie für den Hörer sichtbar wird. Zu den besonderen Signaturen digitaler Vermittlung, die sie untersuchen, gehören digitaler Hall und Delay, MIDI und Sampling, digitale Stille, das virtuelle Cut-and-Paste-Tool, digitale Störungen, mikrorhythmische Manipulationen und Autotuning - all das analysieren sie in spezifischen Werken populärer Künstler.
Indem sie technisches und historisches Wissen über die Musikproduktion mit musikalischen Analysen, ästhetischen Interpretationen und theoretischen Diskussionen verbinden, bieten Br vig-Hanssen und Danielsen einzigartige Einblicke in die Art und Weise, wie die Digitalisierung den Klang populärer Musik und die Erfahrung des Hörers verändert hat. So zeigen sie beispielsweise anhand von Kate Bushs "Get Out of My House", wie digitaler Hall und Delay das Experimentieren mit Räumlichkeit ermöglicht haben.
Sie untersuchen den Kontrast zwischen digitaler Stille und den Low-Tech-Geräuschen von Bandrauschen oder Vinyl-Knistern in "Stranger" von Portishead.
Und sie beschreiben die Entwicklung von Auto-Tune - zunächst ein Werkzeug zur Tonhöhenkorrektur - zu einem künstlerischen Effekt, wobei sie Arbeiten von verschiedenen Hip-Hop-Künstlern, Bon Iver und Lady Gaga anführen.