
Digital Competition Law in Europe
Der "digitale Wettbewerb", ein Begriff und Konzept, das in den Vordergrund des Wettbewerbsrechts gerückt ist, kann sowohl als vielversprechend als auch als warnend angesehen werden: Einerseits verspricht er mehr Geschwindigkeit, Effizienz und Objektivität, andererseits birgt er potenzielle Fallstricke wie schwer erkennbare Wege zu unlauteren Preisen, marktbeherrschenden Stellungen und deren potenziellem Missbrauch, Einschränkung der Wahlmöglichkeiten und Missbrauch personenbezogener Daten. Dementsprechend ergreifen Rechtsordnungen auf der ganzen Welt Maßnahmen, um das Phänomen in den Griff zu bekommen. In diesem knappen, aber gründlich recherchierten Buch, das sowohl informativ als auch praxisorientiert ist, ziehen Anwälte aus zwei renommierten Kanzleien mit spezialisierten Teams für digitalen Wettbewerb Bilanz und untersuchen den Stand des digitalen Wettbewerbs in der Durchsetzungspraxis von sechs Wettbewerbsbehörden in Europa, von denen die meisten Vorreiter auf dem Gebiet der digitalen Wettbewerbspolitik und -durchsetzung sind.
Bei den untersuchten Wettbewerbsbehörden handelt es sich um die Behörden der Europäischen Union, des Vereinigten Königreichs, Frankreichs, Deutschlands, der Niederlande und Belgiens. Für jede Behörde wird ein Überblick über den Zeitraum von 2012 bis Mitte 2022 gegeben, der jedoch so viele wegweisende Fälle wie möglich bis einschließlich Dezember 2022 einschließt. Darin enthalten sind nicht nur wegweisende Fälle, in denen digitale Technologien einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis des Wettbewerbsrechts hatten, sondern auch Leitfäden wie Reden, Grundsatzerklärungen, Branchenumfragen und Forschungsberichte. Die Aktivitäten und Durchsetzungspraktiken der verschiedenen Behörden umfassen unter anderem Folgendes:
⬤ Grad der Aktivität;
⬤ Schwerpunkt der Tätigkeit;
⬤ Durchsetzungsstile;
⬤ Durchsetzungsinstrumente;
⬤ sichtbare Wirksamkeit der Durchsetzung; und.
⬤ wichtige Erkenntnisse und Ausblicke.
Jede Übersicht enthält separate Kapitel über das Kartellverbot, das Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung und die Fusionskontrolle. Zusätzliche Kapitel - teilweise von Gastautoren verfasst (die alle zweifellos echte Vordenker sind: Tristan Byrne, Giuseppe Colangelo, Ai Deng, Teodora Groza, Daniel Mndrescu, Wolf Sauter, Thibault Schrpel und Gareth Shier) - bewerten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Durchsetzungspraxis sowie die positiven und negativen Auswirkungen des digitalen Wettbewerbs in den untersuchten Rechtsordnungen, den wirtschaftlichen Kontext, die wichtigsten "game changers", und ein abschließendes Kapitel bietet Empfehlungen.
Dieser unverzichtbare Leitfaden ist ein Muss für jeden Praktiker oder Akademiker, der sich mit dem Wettbewerbsrecht im digitalen Sektor befasst. Er bietet einen schnellen und leicht zugänglichen Zugang zu fundierten Kenntnissen des Wettbewerbsrechts im digitalen Sektor. Die Dilemmata und Herausforderungen der neuen wettbewerbsrechtlichen Realität - die, ob es einem gefällt oder nicht, bereits Realität ist - werden hier klar und deutlich erläutert, so dass Regulierungsbehörden, Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger, Richter, Unternehmensjuristen und Anwälte, die sich auf Wettbewerbsrecht und geistiges Eigentum spezialisiert haben, davon profitieren können.