
Diplomacy and the Modern Novel: France, Britain, and the Mission of Literature
Zwischen 1900 und 1960 haben viele Schriftsteller in Frankreich und Großbritannien entweder eine parallele Karriere im diplomatischen Corps gemacht oder verkehrten in diplomatischen Kreisen: Paul Claudel, Albert Cohen, Lawrence Durrell, Graham Greene, John le Carr?, Andr? Malraux, Nancy Mitford, Marcel Proust, und andere. Was reizt Schriftsteller an der Diplomatie, und was reizt Diplomaten, ihre Erfahrungen in Memoiren oder Romanen zu veröffentlichen?
Wie Romanautoren beschreiben auch Diplomaten Situationen mit einem Auge für Atmosphäre, Persönlichkeiten und sich anbahnende Krisen. Doch Romane über Diplomaten sind weit davon entfernt, alles ernst zu nehmen, und verkommen oft zur Komödie oder gar zur Farce. Anachronistisch und doch charmant, betrachten Diplomaten die Geschichte und den gesellschaftlichen Wandel von langer Hand, was sie aus dem Takt bringt - zumindest in der Fiktion.
In dieser Aufsatzsammlung reflektieren elf Autoren über die Diplomatie in französischen und britischen Romanen, wobei sie sich besonders auf Zeitlichkeit, Stil, Komik, Charakterisierung und die beruflichen Verpflichtungen konzentrieren, die mit der Vertretung eines Staates im Ausland verbunden sind. Anhand von Archivbeispielen zeigen die Aufsätze in diesem Band, dass die moderne Belletristik, insbesondere die Belletristik über die Diplomatie, eine Reaktion auf die zunehmende Geschwindigkeit der Kommunikation, den Niedergang der imperialen Macht und die Ablösung alter Verhandlungsmethoden durch neue ist.