
Nigerian-Vatican Diplomatic Relations: Evangelisation and Catholic Missionary Enterprise 1884-1950
Das historische Gedächtnis ist die Wahrnehmung einer Ordnung in dem, was getan und gesagt wurde. Eine solche Erinnerung schafft Bewusstsein und Bewusstheit, sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Gemeinsam schafft sie Einsicht und Weisheit für die Zukunft, für die res gerendae. Dieses Werk ist eine Dokumentation der Anfänge der Kirche in Afrika im Allgemeinen und in Nigeria im Besonderen. Es versucht, die beiden Koordinaten der Präsenz der Kirche in Afrika zusammenzubringen: die Vergangenheit und die Zukunft. Die Vergangenheit scheint auf die Zukunft zu verweisen und diese geradezu zu entwerfen. Wenn man die Geschichte des Missionswesens und der Entwicklung der nigerianischen Kirche schreibt und rekonstruiert, muss man verschiedene politische, religiöse und wirtschaftliche Gruppen und Konzepte in Betracht ziehen: Missionare und religiöse Gruppen, der Vatikan, die Kolonialmächte und die traditionelle Führung, der Sklavenhandel und seine Emanzipation, der Protestantismus, der Erste und der Zweite Weltkrieg, die afrikanische(n) traditionelle(n) Religion(en), die Inkulturation, das nigerianische Volk, die Katecheten und, was am wichtigsten ist, die afrikanische Kultur.
Blaise Okachibe Okpanachi untersucht den Prozess der Christianisierung in Nigeria von den Anfängen im Jahr 1884 bis 1950. Er schildert die Entwicklungen nicht nur aus der Sicht der römisch-katholischen Kirche, sondern füllt den Hintergrund mit Informationen über die protestantischen Missionare und die Ausbreitung des Islam in Afrika. Das Werk ist treffend mit Zitaten aus Briefen von Zeitzeugen illustriert, die Herr Okpanachi in verschiedenen Archiven in Europa gesammelt hat.
(Cynthia Schroll)