
Dirty Linen - The Troubles in My Home Place
Martin Doyle, Buchredakteur der Irish Times, bietet eine persönliche, intime Geschichte der Unruhen, die er durch den Mikrokosmos einer einzigen ländlichen Gemeinde, seiner eigenen, betrachtet, die sowohl zum Leinen-Dreieck - dem Kernland der bestimmenden Industrie des Nordens - als auch zum Mörder-Dreieck - den Badlands, die von der Glenanne-Bande der Sicherheitskräfte in Zusammenarbeit mit loyalistischen Paramilitärs durchstreift wurden - gehört.
Er lüftet den Schleier des Schweigens über den Schrecken der Vergangenheit und schildert in erschütternden Details den schrecklichen Tribut, den der Konflikt forderte - mehr als 20 gewaltsame Tote auf wenigen Quadratmeilen - und die langen Spuren des Traumas, die er hinterlassen hat. Er vermittelt auch die Struktur der damaligen Zeit, die Hauptstraßen, auf denen Autos nicht unbeaufsichtigt gelassen werden durften, die Kurznachrichten, das ständige Rauschen von Bedrohung und Angst.
Nachbarn und Klassenkameraden, die in dem Konflikt Angehörige verloren haben, Überlebende, die bei Bombenanschlägen verstümmelt wurden, und Opfer von Sektierertum, sowohl Katholiken als auch Protestanten, vertrauen ihm ihre Geschichten an. Doyle verbindet seine Ortskenntnis mit literarischem Gespür und zeigt gekonnt, wie die einst dominierende örtliche Leinenindustrie als Metapher sowohl für die Spaltung der Gemeinschaft als auch für die Solidarität dient, die die konfessionelle Kluft überwand.