
Disputatio of the Latins and the Greeks, 1234 - Introduction, Translation, and Commentary
Im Jahr 1234 trafen vier Bettelmönche in der byzantinischen Stadt Nizäa ein, um über die Möglichkeit einer Union zwischen der griechischen und der römischen Kirche zu diskutieren. Die Kontroverse über die spezifischen Unterschiede in Lehre und Praxis hatte im dreizehnten Jahrhundert eine neue Brisanz erhalten.
Der vierte Kreuzzug im Jahr 1204 brachte die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel unter lateinische Kontrolle und schuf eine Atmosphäre fast ununterbrochener Konflikte, und dennoch kamen beide Seiten in der Hoffnung auf eine friedliche Lösung zusammen. Der Bericht jener Brüder, die die Diskussionen oder Disputatio von 1234 beschreiben, wird zum ersten Mal in Übersetzung vorgelegt und beleuchtet das gesamte Spektrum der Motivationen und Implikationen, die mit der Aussicht auf eine Kirchenunion in den Jahren nach dem Vierten Kreuzzug verbunden waren. Die zwischen Papst Gregor IX.
und Patriarch Germanos II. ausgetauschten Briefe zeigen, unter welchen Bedingungen beide Seiten die Verhandlungen mit einem bemerkenswerten Maß an Optimismus aufnahmen.
Zusammengenommen stellen diese Quellen die umfangreichste Materialsammlung dar, die einen Dialog zwischen den Kirchen im dreizehnten Jahrhundert beschreibt. Die Übersetzung und Analyse dieser Quellen stellt die lange Zeit vertretene Ansicht in Frage, dass die Versuche, das Schisma der Kirchen zu beenden, zum Scheitern verurteilt waren.