Don Catrin de La Fachenda

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Don Catrin de La Fachenda (Fernandez De Lizardi Jose Joaquin)

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Inhalt des Buches:

Der 1819 fertiggestellte und 1820 von der Zensur genehmigte "Don Catrn de la Fachenda" war der letzte Roman von Jos J. Fernndez de Lizardi und der einzige, der bis 1832, fünf Jahre nach dem Tod seines Autors, unveröffentlicht blieb.

Auf den ersten Blick scheint der Roman - zumindest moralisch - keine Zweifel aufkommen zu lassen: Schlechte Charaktere sterben, der "Catrinismo" wird sensationell besiegt und die Wahrheit, die übrig bleibt, wird von Klerus, Militär und Adel monopolisiert. Vielleicht geblendet durch den Heiligsprechungsprozess, den Fernndez de Lizardi gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch die liberale Geschichtsschreibung erfuhr, neigen Kritiker dazu, "Don Catrn de la Fachenda" als Repräsentant einer kolonialen Ordnung zu lesen, die eine aufstrebende mexikanische Nation zerstören muss, um frei von jenen Elementen, die den Fortschritt aufhalten, in die vielversprechende Zeit der liberalen Modernisierung zu gelangen.

Allerdings kann man in dem Protagonisten auch die Anzeichen der Angst erkennen, die Lizardi angesichts der Entwicklung einer Revolution empfand, die eher früher als später das durchsetzen würde, was er als einen materialistischen und bürgerlichen Gesellschaftskodex wahrnimmt. Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum sich alle politischen Erwartungen im Roman auf jene Erlöser-Charaktere stützen, die Teil eines kolonialen Apparats sind, den Lizardi um jeden Preis modernisieren zu wollen scheint: Geistliche, die Rousseau zitieren, Militärbeamte, die ihre Loyalität gegenüber dem König und dem Gesetz erklären, kreolische Aristokraten, die nicht von einem Adel auf der Grundlage des Blutes, sondern von einem Adel der Tugenden sprechen, und gebildete Männer, die inbrünstig auf die Macht von Religion, Bildung und Arbeit vertrauen.

Im Sinne eines monarchisch-konstitutionellen Reformismus erwartet Lizardi, dass diese privilegierten Vertreter die politischen und sozialen Veränderungen, die in Neuspanien zu Beginn des 19. Jahrhunderts notwendig sind, ohne Gewalt durchsetzen.

Weit davon entfernt, einer revolutionären und liberalen Sichtweise Lizardis zu entsprechen, scheinen die Ergebnisse des Diskurskonflikts in "Don Catrn de la Fachenda" die Sehnsucht des Autors nach einer kolonialen Ordnung zu bestätigen, in der ewige Wahrheit, Ehre und Autorität als Bastionen der Kirche, der Armee und des Adels herrschen. In der vorliegenden Ausgabe nimmt Mara Eugenia Mudrovcic die Analyse von Lizardis letztem Roman vor und liefert Anmerkungen, die ein tieferes Verständnis eines zwar unterhaltsamen, aber komplexen und widersprüchlichen Textes ermöglichen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781934768297
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch

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