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Dorothy Iannone: You Who Read Me with Passion Now Must Forever Be My Friends
Seit über fünf Jahrzehnten schafft Dorothy Iannone überbordend sexuelle und freudig transgressive Bild-Text-Werke. Karen Rosenberg schrieb über sie in der New York Times: „Hohepriesterin, Matriarchin, Sexgöttin: Die autodidaktische amerikanische Künstlerin Dorothy Iannone hat all diese Bezeichnungen und noch mehr erhalten.
Seit den frühen 1960er Jahren stellt sie Gemälde, Skulpturen und Künstlerbücher her, die für eine 'ekstatische Einheit' eintreten, die meist durch den Liebesakt erreicht wird.“ Beginnend mit der berühmten „An Icelandic Saga“, in der Iannone ihre Reise nach Island schildert (wo sie Dieter Roth kennenlernt und ihren Mann verlässt, um mit ihm zusammenzuleben), zeichnet dieser einzigartige Band Iannones Suche nach „ekstatischer Einheit“ nach, von ihren fleischlichen Anfängen in ihren Beziehungen zu Roth und anderen Männern bis hin zu ihrer spirituellen Inkarnation, als sie praktizierende Buddhistin wird. Der Band gibt mehrere bisher unveröffentlichte oder lange vergriffene Werke vollständig wieder (z. B.
Gefahr in Düsseldorf, Die Peitsche, Ein explosives Zwischenspiel") sowie längere Auszüge aus selten gezeigten Werken wie Ein Kochbuch und Berliner Schönheiten. Er gibt den Lesern die Möglichkeit, ihr Werk mit anhaltender Aufmerksamkeit zu lesen und die Raffinesse der von ihr erzählten Geschichten und die visuellen und textlichen Ausschmückungen zu genießen, die sie so unwiderstehlich machen.
Dorothy Iannone (geb. 1933), die durch ihre enge Freundschaft mit Emmett Williams, Robert Filliou und Ben Vautier mit Fluxus in Verbindung gebracht wird und vor allem durch ihre Beziehung zu Dieter Roth bekannt ist, hat dennoch ihren eigenen ästhetischen Stil und ihre eigenen inhaltlichen Anliegen.
Ihre erste große Museumsausstellung in den USA fand 2008 im Alter von 75 Jahren im New Museum statt, kurz nachdem ihre "Orgasm Box" mit dem Titel "I Was Thinking of You" 2006 in die Whitney Biennale aufgenommen wurde. In jüngster Zeit erlangte sie mit Einzelausstellungen im Camden Arts Centre, im Palais de Tokyo und in der Berlinischen Galerie weitere Anerkennung.