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Dorsality: Thinking Back Through Technology and Politicsvolume 5
In diesem höchst originellen Buch überdenkt David Wills nicht nur unsere Natur vor aller Technologie, sondern auch das, was wir als Technologie verstehen. Anstatt den Menschen als etwas Natürliches zu betrachten, aus dem sich dann die Technik entwickelt, sollten wir uns stattdessen eine ursprüngliche Verflechtung von Natur und Maschine vorstellen, die mit einer dorsalen Wende beginnt - einer Wende, die hinter unserem Rücken, außerhalb unseres Blickfelds stattfindet.
Mit subtilen und aufschlussreichen Lektüren geht Wills diesem Sinn für das, was hinter unserer Vorstellung vom Menschen liegt, nach, indem er Heideggers Denken vor einer reduktionistischen Ablehnung der Technologie rettet, verschiedene Blickwinkel auf die Face-to-Face-Beziehung von L vinas untersucht und eine Politik der Freundschaft und Sexualität bei Derrida und Sade nachzeichnet. Er analysiert auch Versionen des Exils in Joyces Neuschreibung von Homer und Brochs Neuschreibung von Virgil und erörtert, wie Freud und Rimbaud die Rhetorik von Boden und Blut veranschaulichen, die jedem Versuch zugrunde liegt, Grenzen zwischen Nationen zu ziehen und Völker zu diskriminieren. Abschließend demonstriert Wills die politische Kraft der Rhetorik in einer ausgefeilten Analyse von Nietzsches oft zitierter Erklärung, dass "Gott tot ist".
Die Vorwärtsbewegung, so zeigt Wills schließlich auf, ist eine Ideologie, durch die wir die Vorderseite - das, was man sehen kann - den Aspekten des Menschen und der Technologie vorgezogen haben, die hinter dem Rücken und in der Wirbelsäule liegen - das, was man auf andere Weise wahrnehmen kann -, und er zeigt, dass diese Vorliebe tiefgreifende ökologische, politische, sexuelle und ethische Folgen hatte.
David Wills ist Professor für Französisch und Englisch an der Universität von Albany (SUNY). Er ist der Autor von Prosthesis and Matchbook: Essays in Deconstruction sowie Übersetzer von Werken von Jacques Derrida, darunter The Gift of Death.