Bewertung:
Kate Mannes Buch „Down Girl“ bietet eine tiefgreifende Untersuchung der Frauenfeindlichkeit und definiert sie neu als ein System sozialer Zwänge, das darauf abzielt, patriarchalische Normen aufrechtzuerhalten, und nicht nur als eine individuelle Feindseligkeit gegenüber Frauen. Das Buch ist sehr gut lesbar und dennoch dicht, da es philosophische Argumente mit einer verständlichen Sprache verbindet. Es beleuchtet komplexe Themen wie die Auswirkungen von Frauenfeindlichkeit auf das Leben und die gesellschaftliche Rolle von Frauen, räumt aber auch Grenzen ein, insbesondere in Bezug auf Intersektionalität und die psychologischen Aspekte von Frauenfeindlichkeit.
Vorteile:Das Buch kommt zur rechten Zeit, ist sehr gut lesbar und bietet eine seriöse Analyse von Frauenfeindlichkeit, die auch für Menschen ohne philosophischen Hintergrund verständlich ist. Mannes Argumente sind gut recherchiert, regen zum Nachdenken an und stellen traditionelle Vorstellungen von Frauenfeindlichkeit in Frage, indem sie sich auf deren gesellschaftliche und politische Dimensionen konzentrieren und nicht auf individuelle Motive. Die Leserinnen und Leser schätzen die Klarheit und Struktur des Textes sowie seine Fähigkeit, persönliche Erfahrungen und aktuelle gesellschaftliche Themen aufzugreifen.
Nachteile:Einige Leser finden, dass der akademische Jargon und die dichte Prosa das Buch zu einer anspruchsvollen Lektüre machen, was für diejenigen, die mit dem philosophischen Diskurs weniger vertraut sind, zu Schwierigkeiten bei der Beschäftigung mit dem Thema führt. Kritisiert werden auch die Länge des Buches und der übermäßige Gebrauch von Fußnoten. Darüber hinaus wurde angemerkt, dass das Buch möglicherweise nicht angemessen auf intersektionale Perspektiven auf Frauenfeindlichkeit eingeht, so dass einige Bereiche der Diskussion nicht ausreichend erforscht werden.
(basierend auf 147 Leserbewertungen)
Down Girl: The Logic of Misogyny
Frauenfeindlichkeit ist ein aktuelles Thema, das jedoch oft missverstanden wird. Was genau ist Frauenfeindlichkeit? Wer verdient es, als frauenfeindlich bezeichnet zu werden? Wie unterscheidet sich Frauenfeindlichkeit von Sexismus, und warum neigt sie dazu, fortzubestehen - oder zuzunehmen - selbst wenn sexistische Geschlechterrollen im Schwinden begriffen sind? In diesem Buch untersucht die Moralphilosophin und Schriftstellerin Kate Manne das Thema Frauenfeindlichkeit im öffentlichen Leben und in der Politik.
Sie argumentiert, dass Frauenfeindlichkeit nicht in erster Linie als Hass oder Feindseligkeit einiger Männer gegenüber allen oder den meisten Frauen verstanden werden sollte. Vielmehr geht es in erster Linie darum, die bösen Frauen, die die männliche Dominanz herausfordern, zu kontrollieren, zu überwachen, zu bestrafen und zu vertreiben. Gleichzeitig werden die guten Frauen belohnt und andere Frauen herausgegriffen, um diejenigen zu warnen, die nicht in Ordnung sind.
Es ist auch üblich, dass Frauen als Sündenböcke herhalten müssen, als Hexen verbrannt und als Ausgestoßene behandelt werden. Manne untersucht jüngste und aktuelle Ereignisse wie die Morde von Elliot Rodger in Isla Vista, den Fall des verurteilten Serienvergewaltigers Daniel Holtzclaw, der als Polizist in Oklahoma City afroamerikanische Frauen vergewaltigte, Rush Limbaughs Hetzrede gegen Sandra Fluke und die frauenfeindliche Rede der damaligen australischen Premierministerin Julia Gillard, die auf YouTube viral ging.
Das Buch zeigt, wie diese und andere Ereignisse die Bühne für die US-Präsidentschaftswahlen 2016 bereitet haben. Nicht nur, dass die Frauenfeindlichkeit gegen Hillary Clinton sowohl quantitativ als auch qualitativ vorhersehbar war, Manne argumentiert, es war auch vorhersehbar, dass viele Menschen bereit sein würden, Donald Trumps Geschichte der sexuellen Übergriffe und Belästigungen zu vergeben und zu vergessen.
Denn das, so Manne, ist die oft übersehene und ebenso schädliche Schattenseite der Frauenfeindlichkeit: die Entlastung oder das Mitgefühl für die vergleichsweise privilegierten Männer, die Frauen dominieren, bedrohen und zum Schweigen bringen. l.
© Book1 Group - Alle Rechte vorbehalten.
Der Inhalt dieser Seite darf weder teilweise noch vollständig ohne schriftliche Genehmigung des Eigentümers kopiert oder verwendet werden.
Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)