
Third Generation Wireless Information Networks
Die Rutgers University gründete WINLAB 1989, gerade als die Kommunikationsindustrie, die Bundesregierung und die Finanzwelt in den Vereinigten Staaten das wachsende Bedürfnis der Öffentlichkeit nach drahtloser Kommunikation und den Mangel an entsprechender Technologie erkannten. In Europa war das Geheimnis bereits gelüftet, und nicht weniger als drei neue schnurlose und zellulare Systeme waren auf dem Weg vom Reißbrett über das Labor und die Fabrik zum Verbraucher.
Im Juli 1989 veranstaltete die FCC ein gut besuchtes Seminar, das sich in eine Debatte darüber verwandelte, ob die britische oder die schwedische Technologie der zweiten Generation den Schlüssel zum Massenmarkt der persönlichen Kommunikation darstellte. Viele Zuhörer fragten sich, ob die Technologie der Vereinigten Staaten nicht aus dem Spiel sei. Bei der drahtlosen Kommunikation sind die technologischen Unwägbarkeiten akuter als bei allen anderen Informationsdiensten.
Die Multi-Gigabit-Glasfaserkommunikation zum Beispiel folgte einer geordneten Entwicklung von der Grundlagenforschung zur Technologie, die wiederum Normen und dann kommerzielle Produkte hervorgebracht hat. Schließlich werden Anwendungen gefunden, und die Industrie und die Gesellschaft insgesamt werden davon profitieren.
Im Gegensatz dazu sind die Anwendungen der drahtlosen Kommunikation für eine wissbegierige Öffentlichkeit offensichtlich. Es gibt einen großen Markt, der jedoch durch einen Kapazitätsmangel in Schach gehalten wird. Die Nachfrage hat die Mobilfunkbranche dazu veranlasst, Normen für fortgeschrittene Systeme zu formulieren, bevor die Technologie zu deren Umsetzung vorhanden ist.
Jeder hält den Atem an und wartet darauf, die Leistung der ersten Produkte zu beobachten. Lücken in der Grundlagenforschung tragen zur Ungewissheit bei und verzögern die Lösung der technologischen Debatten.