Bewertung:

Das Buch „Die drei Leben des Kaisers“ von Uli Hesse bietet ein fesselndes Porträt von Franz Beckenbauer, das seine bemerkenswerten fußballerischen Leistungen, aber auch seine persönlichen Schwächen beleuchtet. Während viele Rezensionen die fesselnde Erzählung und den Einblick in Beckenbauers Leben loben, kritisieren einige den Schreibstil und die Tiefe der Analyse.
Vorteile:Faszinierender Einblick in das Leben von Franz Beckenbauer, fesselnde Erzählung, zeigt sowohl Leistungen als auch persönliche Schwächen, interessante und fesselnde Lektüre.
Nachteile:Die Prosa wirkt unausgereift, es fehlt an detaillierten Informationen, die Anekdoten wirken willkürlich und bieten keine tiefgehende Analyse von Beckenbauers komplexem Charakter.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Three Lives of the Kaiser
Franz Beckenbauer ist der größte deutsche Fußballspieler aller Zeiten und eine der größten Ikonen des Fußballs, Weltmeister als Spieler und Manager. The Three Lives of The Kaiser ist der erste englischsprachige Bericht über eine wirklich bemerkenswerte Existenz.
Beckenbauer war überall als „der Kaiser“ bekannt, seine Landsleute nannten ihn sogar „das strahlende Licht“. Aber jetzt nicht mehr. Denn was oft als gesegnetes Leben beschrieben wird, war in Wirklichkeit eine emotionale Achterbahnfahrt mit atemberaubenden Höhen und bitteren Tiefen. Berühmtheit erlangte er bei der Fußballweltmeisterschaft 1966 in England, wo die britische Presse nach der Finalniederlage die Anmut eines „geschlagenen, aber stolzen preußischen Offiziers“ bewunderte.
Doch an dem bayerischen Jungen, der sich über Autoritäten hinwegsetzte, Regeln missachtete und die traditionelle deutsche Arbeitsmoral mit der Verachtung eines Menschen betrachtete, dem alles selbstverständlich ist, war nichts Preußisches. Beckenbauer entwickelte sich zu einem der ersten wirklichen Weltstars des Fußballs und wurde über den Sport hinaus bekannt. Er wurde von Andy Warhol gemalt und diskutierte bei den Bayreuther Festspielen mit der Frau des Aga Khan über die Vorzüge von Wagner. Er wehrte die Annäherungsversuche von Rudolf Nurejew sanft ab und tanzte mit Mick Jagger im Studio 54 in New York.
In seiner Heimat fragte man sich jedoch oft, was man von diesem berühmtesten deutschen Sportler halten sollte, der so undeutsch war. Es dauerte drei Jahrzehnte, bis sein Land Franz Beckenbauer lieben lernte - aber die Machenschaften rund um seinen größten Triumph abseits des Spielfelds, den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, haben ihn erneut zu einer umstrittenen Figur gemacht. Uli Hesse bewertet seine Leistungen und sein Vermächtnis in diesem endgültigen Einblick in das Leben einer Sportikone.