
Dribble
Poesie.
Jacob Smullyans DRIBBLE, ein Zyklus von 144 Gedichten aus dem Jahr 1983, macht es sich zur Aufgabe, eine eigentümliche, scheinbar aussichtslose Ecke des poetischen Raums zu erkunden. Sein offensichtliches Thema ist die groteske Obszönität der Körperlichkeit: Exkremente, Innereien, Lebensmittel, der Gestank von Verlust und Sexualität, das pfannkuchenartige Gewicht von Worten und Darstellung.
Doch was dabei herauskommt, ist etwas ganz anderes, als sein monströses Bildrepertoire vermuten lässt: eine ausgedehnte Meditation über die inneren Kräfte von Schöpfung und Zerstörung. DRIBBLEs surreale Mechanismen, durch die die Entgleisung des Sinns alltäglich wird, offenbaren neue Wege durch die Erfahrung, und in dieser neuen Welt erhält die diskreditierte Materie, getrieben von einer mächtigen transzendentalen Sehnsucht, eine neue Bedeutung und Form; die Seele erhebt sich mit kathartischer Wucht und unerwarteter Zärtlichkeit aus dem Sumpf.