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Drumbeat: New Media and the Radicalization and Militarization of Young People
Jahrhundert ist die Gesellschaft mit der Normalisierung von Krieg und politischer Gewalt und ihrer wachsenden Anziehungskraft auf junge Menschen konfrontiert. Die aktuellen weltpolitischen Ereignisse machen deutlich, in welchem Ausmaß junge Menschen zur Zielscheibe staatlicher und nichtstaatlicher Akteure bei der Verfolgung von Krieg und Terror geworden sind. Das, was wir als "sozialen Krieg" bezeichnen können, zielt zunehmend auf die Jugend ab, und zwar sowohl über die Medien (soziale Medien, Internet und Videospiele) als auch ganz direkt über Gewalttaten (Massaker an Kindern, Einsatz von Kindersoldaten und Verwendung von Kindern in Märtyreroperationen) als legitime Verhaltensweisen. Die Aneignung junger Menschen als politisches und militärisches Material durch Radikalisierungs- und Militarisierungsprozesse verdient eine genaue Untersuchung. Drumbeat untersucht diese Fragen im Kontext des fortlaufenden Prozesses der Militarisierung und der Schaffung eines Zustands der ständigen Kriegsführung. Das Buch unterscheidet zwischen Radikalisierung, die sich auf die Anwendung von Propaganda und ideologischen Methoden durch nicht-staatliche Akteure bezieht, und Militarisierung, die sich auf die Anwendung von Propaganda und ideologischen Methoden durch staatliche Akteure zur effektiven Kriegsführung bezieht. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf der Untersuchung der Mechanismen, durch die Medien und andere digitale und webbasierte Artefakte - soziale Medien, Videos und Videospiele - zur Militarisierung und Radikalisierung junger Menschen beitragen.
Es gibt immer mehr Belege für die Wirksamkeit verschiedener Medienformen bei der Rekrutierung junger Menschen und der Förderung ideologischer Vorstellungen. So haben sich beispielsweise nichtstaatliche Akteure (extremistische religiöse Gruppen und die Alt-Right-Bewegung) die neuen Medien sehr effektiv angeeignet, um ihre Propagandabotschaften zu verbreiten und junge Menschen anzusprechen.
In dem Buch wird auch argumentiert, dass die Militarisierung zu einer mächtigen gesellschaftlichen Kraft geworden ist, die das tägliche Leben im Westen umgestaltet. So wie die Radikalisierung darauf abzielt, die Jugend auf die Kriegsführung vorzubereiten, dient die Militarisierung auch dazu, die breitere Gesellschaft auf den Krieg vorzubereiten. Dies ist eine neue Form des "Zivilisationsprozesses", von dem Norbert Elias sprach. In diesem Zusammenhang sind die neuen Medien die Kanäle, durch die dieser Prozess legitimiert, gefeiert und verbreitet wird.