
Jungle Fever: Exploring Madness and Medicine in Twentieth-Century Tropical Narratives
Der unheimliche "Dschungel" - dieser unbestimmte und amorphe Ort, an dem die Zivilisation keinen Fuß fassen kann und das Überleben immer fraglich ist - ist der furchterregende Schauplatz für unzählige Werke der Phantasie. Filme wie Apocalypse Now, Fernsehserien wie Lost und natürlich Geschichten wie Heart of Darkness gehen alle der grundlegenden Frage nach, warum die unbekannte Welt Abenteurer und Zuschauer gleichermaßen in Angst und Schrecken versetzt. In Dschungelfieber vertieft sich Charlotte Rogers in fünf Bücher, die den Dschungel erstmals als gewalttätigen und wahnsinnigen Ort definierten. Der Leser trifft auf urbane Entdecker, die sich in die Wildnis wagen, auf die "Eingeborenen" treffen, mit ihnen leben und schließlich den Verstand verlieren.
In den kanonischen Werken von Autoren wie Joseph Conrad, Andre Malraux, Jose Eustasio Rivera und anderen werden Dschungel und Wildnis als grundlegend verderblich und gefährlich dargestellt. Rogers untersucht, wie sich die Methoden, die diese Autoren anwenden, um die physischen und psychischen Leiden ihrer Figuren zu vermitteln, symbiotisch mit der modernen Medizin entwickelt haben. Während die Wildnis die europäischen Reisenden von Conrad und Malraux dazu herausfordert, ihre Zivilisiertheit und geistige Stabilität in Frage zu stellen, verwandeln lateinamerikanische Autoren wie Alejo Carpentier pseudowissenschaftliche Theorien geschickt in ihr größtes Kapital, da ihre Figuren den Wahnsinn in einen wesentlichen kreativen Funken verwandeln.
Letztlich suggeriert Dschungelfieber, dass der größte Schrecken des Dschungels die unbekannten Regionen des eigenen Geistes sind.