
Duce: The Contradictions of Power: The Political Leadership of Benito Mussolini
Achtzig Jahre nach dem Sturz von Benito Mussolini wird immer noch kontrovers diskutiert, was seine Diktatur ausmachte. Darin spiegeln sich die verschiedenen Seiten der Führung des Duce wider: Während er seine persönliche politische Macht geschickt zu pflegen und durchzusetzen verstand, hinderte ihn Mussolinis mangelnde Einsicht in die Erfordernisse des Regierens daran, diese Macht in Einfluss umzuwandeln, um seine Ziele zu erreichen. Seine Bemühungen, die Unterstützung der konservativen Eliten Italiens - in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik - aufrechtzuerhalten, führten auch zu Spannungen mit seinen radikalen faschistischen Ambitionen, was die Dynamik seines Regimes schwächte.
Mussolini wird häufig als charismatischer Führer dargestellt, aber seine Herrschaft wurde hauptsächlich durch Zwang, Gewalt und ein „Beutesystem“ gesichert. Nichtsdestotrotz hatte sein Personenkult eine große Anziehungskraft auf die Bevölkerung, auch wenn er auf einem politischen Mythos beruhte. Dies ermöglichte es ihm, seine Position zu festigen und seine faschistischen Kollegen zu dominieren - allerdings um den Preis einer überzentralisierten, dysfunktionalen Entscheidungsfindung.
In diesem Buch, der ersten umfassenden englischsprachigen Studie über Mussolini seit fast zwei Jahrzehnten, erweckt Peter J. Williamson die Widersprüche innerhalb der Führung des Duce zum Leben. Anhand einer Vielzahl von Quellen zeigt Williamson, wie diese Konflikte die Ambitionen des Diktators behinderten und ihn zunehmend frustrierten, während die meisten Italiener die schweren Entbehrungen des Scheiterns und des Faschismus ertragen mussten.