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Dark Matter: In Defiance of Catastrophic Modernity: A Fieldguide to Alexander Kluge and Oskar Negt
Das Denken von Alexander Kluge und Oskar Negt enträtseln
Der Rechtsanwalt, Autor, Filmemacher und Multimediakünstler Alexander Kluge und der Sozialphilosoph Oskar Negt, die seit mehr als vier Jahrzehnten zusammenarbeiten, sind ein außergewöhnliches Duo in der Geschichte der Kritischen Theorie, gerade weil ihre jeweiligen Disziplinen so unterschiedlich denken. Dark Matter argumentiert, dass das, was ihre Beiträge zur Frankfurter Schule so bemerkenswert macht, darin besteht, wie sie trotz dieser Unterschiede zusammen denken. Kluges und Negts "Gravitationsdenken" balanciert nicht nur die Abstraktionen der Theorie mit der Konkretheit des Ästhetischen aus, sondern auch ihre Zugehörigkeit zu den Mentoren der Frankfurter Schule mit ihrer Faszination für andere deutsche, französische und angloamerikanische Denker, die deutlich außerhalb der Frankfurter Tradition stehen.
Der Kern all ihrer Abenteuer im Gravitationsdenken ist ein tiefes Gefühl dafür, dass die katastrophalen Bedingungen des modernen Lebens nicht das unabänderliche Schicksal der Menschheit sind. Im Gegensatz zu den katastrophalen Zuständen der Moderne betrachten Kluge und Negt die riesige Masse an dunkler Materie im gesamten Universum als Leitstern für das gemeinsame Denken mit anderen, denn die dunkle Materie ist die absolute Garantie, dass glücklichere Alternativen zu unserer katastrophalen Welt möglich sind. Wie in Langstons Studie deutlich wird, findet das Versprechen der dunklen Materie - ihre kritische Orientierung aus der katastrophalen Moderne heraus - vor allem in Kluges multimedialer Ästhetik seinen Ausdruck.