Bewertung:

Das Buch „Dynamics in Action“ von Alicia Juarrero bietet eine komplexe und originelle Perspektive auf die Handlungstheorie und kausale Mechanismen im menschlichen Verhalten. Es bietet zwar wertvolle Einblicke und stellt konventionelle Ansichten in Frage, wird aber wegen seiner Dichte, spekulativen Behauptungen und unklaren Erklärungen kritisiert. Für die Leser ist es nicht leicht zugänglich und erfordert erhebliche Anstrengungen, um den philosophischen Jargon und die komplexen Konzepte zu durchdringen.
Vorteile:⬤ Bietet eine äußerst originelle und phantasievolle These über menschliches Verhalten und Kausalität.
⬤ Erweitert das Verständnis der Handlungstheorie über die traditionellen Modelle hinaus.
⬤ greift zeitgenössische Themen aus dem Bereich der komplexen Systeme auf und bietet einen neuen Rahmen für die Konzeptualisierung von Kausalität und Verhalten.
⬤ Wird als wertvoll für Spezialisten in Kognitionswissenschaft und Philosophie angesehen.
⬤ Ermutigt die Leser, die Definition von Erklärungen zu überdenken.
⬤ Dichter und komplexer Schreibstil, der möglicherweise nicht für alle Leser zugänglich ist.
⬤ Verwendung von philosophischem Jargon ohne ausreichende Klärung, was zu Verwirrung führt.
⬤ Es fehlt an technischen Details und strengen Belegen für viele Behauptungen, so dass der Text spekulativ wirkt.
⬤ Viele Konzepte wiederholen sich, und einige Argumente werden als schwammig empfunden.
⬤ Kritik an Fehlinterpretationen und falscher Verwendung wissenschaftlicher Begriffe schmälert die Glaubwürdigkeit einiger Argumente.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Dynamics in Action: Intentional Behavior as a Complex System
Was ist der Unterschied zwischen einem Zwinkern und einem Blinzeln? Die Antwort ist nicht nur für Philosophen des Geistes wichtig, denn die Unterscheidung zwischen freiwilligem und unfreiwilligem Verhalten hat erhebliche moralische und rechtliche Konsequenzen. Die "Handlungstheorie" - der Zweig der Philosophie, der traditionell die Grenzen zwischen Handlung und Nicht-Handlung sowie zwischen freiwilligem und unfreiwilligem Verhalten definiert - ist jedoch nicht in der Lage, diesen Unterschied zu erklären.
Alicia Juarrero argumentiert, dass den heutigen Handlungstheorien ein 350 Jahre altes, falsches Modell von Ursache und Erklärung zugrunde liegt - eines, das alle Ursachen als Push-Pull, effiziente Ursache und alle Erklärungen als beweisbar ansieht. Juarrero schlägt dann einen neuen Rahmen für die Konzeptualisierung von Ursachen vor, der auf komplexen adaptiven Systemen basiert.
Wenn man sich Ursachen als dynamische Zwänge vorstellt, werden kausale Beziehungen von unten nach oben und von oben nach unten, einschließlich derer, die absichtliche Ursachen beinhalten, plötzlich nachvollziehbar. Eine andere Logik zur Erklärung von Handlungen - als historische Erzählung, nicht als Schlussfolgerung - ergibt sich, wenn man diesen neuartigen Ansatz für die seit langem bestehenden Fragen von Handlung und Verantwortung übernimmt.