Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung von Echnatons religiöser Revolution und ihrer möglichen Verbindungen zum Monotheismus, insbesondere in Bezug auf das Judentum. Es enthält zwar solide archäologische Daten, wird aber auch für seine Interpretationen kritisiert, die nach Ansicht einiger Rezensenten zu sehr von einer säkularen Perspektive beeinflusst sind. Außerdem scheint sich das Buch eher an Gelehrte als an Gelegenheitsleser zu richten.
Vorteile:⬤ Gründliche Analyse von Echnatons Abkehr von der traditionellen ägyptischen Religion
⬤ gut recherchiert mit einer Fülle von archäologischen Beweisen
⬤ zugänglicher Schreibstil
⬤ bietet eine nützliche Untersuchung des Atenismus in seinem historischen Kontext.
⬤ Kritiken für einen engen Fokus auf säkulare Interpretationen
⬤ von Gelegenheitslesern als langweilig empfunden
⬤ manche meinen, es lehne sich stark an Freuds Ideen an
⬤ bestimmten biblischen Elementen und Vergleichen fehle es an Tiefe
⬤ und der Preis des Buches wird als überhöht angesehen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Akhenaten and the Origins of Monotheism
Pharao Echnaton, der im vierzehnten Jahrhundert v. Chr. siebzehn Jahre lang regierte, ist einer der faszinierendsten Herrscher des alten Ägypten. Sein merkwürdiges Aussehen und seine Vorliebe für die Anbetung der Sonnenscheibe Aten haben seit mehr als einem Jahrhundert wissenschaftliche Diskussionen und Kontroversen ausgelöst. Trotz der zahlreichen Bücher und Artikel über diese rätselhafte Figur bleiben viele Fragen über Echnaton und die Religion des Atenismus unbeantwortet.
In Echnaton und die Ursprünge des Monotheismus argumentiert James K. Hoffmeier, dass Echnaton nicht, wie oft behauptet wird, ein radikaler Verfechter einer neuen Religion war, sondern eher ein Primitivist: das heißt, einer, der auf ein goldenes Zeitalter zurückgreift und es nachahmt. Echnatons Vorbild war das Alte Reich (2650-2400 v. Chr.), als der Sonnengott Re/Atum als unangefochtenes Oberhaupt des ägyptischen Pantheons regierte. Hoffmeier stellt fest, dass Echnaton ein echter Bekehrter zur Verehrung des Aten, des einzigen Schöpfergottes, war, und stützt sich dabei auf das eigene Zeugnis des Pharaos über eine Theophanie, eine göttliche Begegnung, die seine monotheistische religiöse Odyssee einleitete. Das Buch untersucht auch die mögliche Beziehung zwischen der atenistischen Religion und der Religion Israels, indem es einen engen Vergleich zwischen dem Aten-Hymnus und Psalm 104 anstellt, der von Wissenschaftlern als von dem ägyptischen Hymnus beeinflusst angesehen wird.
Durch eine sorgfältige Lektüre von Schlüsseltexten, Kunstwerken und archäologischen Studien bietet Hoffmeier überzeugende neue Einblicke in eine Religion, die Moses und dem hebräischen Monotheismus vorausging, in den Einfluss des Atenismus auf die ägyptische Religion und Politik sowie in die Nachwirkungen von Echnatons Herrschaft.