
Echo and Narcissus: Echolocating the Spectator in the Age of Audience Research
Echo and Narcissus: Echolocating the Spectator in the Age of Audience Research entstand als Reaktion auf die jüngste Schwerpunktverlagerung in der Filmwissenschaft.
Während die siebziger und achtziger Jahre von immer komplexeren Theorien der Zuschauerschaft geprägt waren, ist in den letzten beiden Jahrzehnten eine Hinwendung zur ethnographischen Filmrezeptionsforschung zu beobachten. Diese längst überfällige Hinwendung zum empirischen Betrachter hat jedoch nicht zu einer echten Erweiterung des Analyserahmens geführt.
Vielmehr wurde der Zuschauer, eine textuell konstruierte Betrachtungsposition, aufgrund der hegemonialen und totalisierenden Prämisse des Konzepts vorschnell in Vergessenheit geraten. Echo and Narcissus greift in diese Situation ein, indem es für eine produktive Verbindung zwischen Theorien der Zuschauerschaft und der derzeit in Mode befindlichen Publikumsforschung plädiert. Petek vertritt die Ansicht, dass eine sachkundige Kartierung zeitgenössischer (und vergangener) Praktiken des Filmsehens immer noch ein Zuschauermodell erfordert, und sie bietet ein solches Modell durch eine erneute Lektüre von Ovids Erzählung von Echo und Narziss an.
Sie zeigt, dass die zentrale Rolle des Mythos in den traditionellen Theorien der Zuschauerschaft noch nicht angemessen reflektiert wurde. Ihre kritische Wiederaufnahme des ovidischen Mythos bietet ein überarbeitetes Modell des Zuschauers - eines, das einen diskursiven Zugang zu allen Arten von Kino hat und dennoch flexibel genug ist, um eine Reihe von Zuschauerreaktionen und deren kulturelle Vielfalt zu berücksichtigen.