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Real Birds in Imagined Gardens: Mughal Painting Between Persia and Europe
Berichte über die während der Mogul-Dynastie (1526-1857) entstandenen Gemälde neigen dazu, einen linearen, „evolutionären“ Weg nachzuzeichnen und zu behaupten, dass die Künstler in dem Maße, in dem europäische Renaissance-Drucke die Mogul-Künstler erreichten und beeinflussten, den persischen Stil zugunsten eines europäischen Stils aufgaben. Kavita Singh widerspricht diesen Darstellungen, indem sie zeigt, dass die Moghul-Malerei nicht einem einzigen Bogen der stilistischen Entwicklung folgte.
Stattdessen durchlief die Moghul-Malerei während der Herrschaft der Kaiser Akbar und Jahangir wiederholte Zyklen der Übernahme, Ablehnung und Wiederbelebung sowohl persischer als auch europäischer Stile. Singhs subtile und originelle Analyse legt nahe, dass die Übernahme und Ablehnung dieser Stile sowohl durch ästhetisches Interesse als auch durch die Hofpolitik motiviert war. Sie behauptet, dass die Mogulmaler bei der Verwendung europäischer Elemente absichtlich selektiv vorgingen.
Stilistische Einflüsse aus Europa prägten einige Aspekte der Gemälde, einschließlich der Darstellung von Kleidung und Gesichtern, aber die Symbolik, die Anspielungspraktiken und die Gesamtkomposition blieben von persischen poetischen und malerischen Konventionen inspiriert. Durch die genaue Untersuchung prächtiger Gemälde aus dieser Zeit entwirrt Singh diese verwickelte Geschichte von Politik und Stil und schlägt neue Wege zum Verständnis der Bedeutung von Naturalismus und Stilisierung in der Mogulkunst vor.