
Edgar Julius Jung, Right-Wing Enemy of the Nazis: A Political Biography
Zum Zeitpunkt seines Todes war Edgar Julius Jung (1894-1934) in Deutschland und Europa als einer der führenden Ideologen der politischen Bewegung, die sich selbst als Konservative Revolution bezeichnete, und als rechter Gegner der Nazis bekannt. Er war Redenschreiber und Vertrauter von Franz von Papen (zunächst Hitlers Vorgänger als Bundeskanzler, dann Hitlers Vizekanzler), was ihn bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten in den Mittelpunkt des politischen Geschehens rückte.
Jung, der von Baldur von Schirach und Goebbels als einer der ärgsten Feinde der Nazis angesehen wurde, wurde im Juni 1934 vom NS-Regime ermordet. Die folgenden elf Jahre der Naziherrschaft trugen dazu bei, dass Jung von den Historikern vernachlässigt wurde, ebenso wie die Abneigung gegen seine stark antidemokratische Haltung nach Kriegsende und der Gründung der Bundesrepublik nach demokratischen Prinzipien. Obwohl es mehrere Studien zu Jungs politischem Denken gibt, ist bisher keine Biographie in deutscher oder englischer Sprache erschienen.
Das Buch von Roshan Magub schließt daher eine große Lücke in der deutschen Geschichtsliteratur. Es zeigt, dass Jung schon früh in Opposition zum Nationalsozialismus stand und dass er eine sehr enge Beziehung zur Ruhrindustrie hatte, die ihn finanziell unterstützte und ihm ein überregionales Publikum ermöglichte.
Magub nutzt erstmals das gesamte verfügbare Material aus den Archiven in München, Koblenz, Köln und Berlin sowie den gesamten Nachlass Jungs. Ihr Buch wirft ein neues Licht auf Jung und zeigt seine Bedeutung für die politische Geschichte Deutschlands.
ROSHAN MAGUB promovierte am Birkbeck College, University of London.