Bewertung:

Die Biografie von Edith Stein von Waltraud Herbstrith ist eine gut recherchierte und fesselnde Darstellung ihres Lebens, die ihren komplexen Weg von einem jüdischen Mädchen in Deutschland zu einer katholischen Heiligen hervorhebt. Das Buch beschreibt detailliert ihre intellektuellen Leistungen, ihre moralischen Überzeugungen und den historischen Kontext ihres Lebens, der zu ihrem tragischen Ende in Auschwitz führte. Es wird wegen seiner Ausgewogenheit von philosophischen Einsichten und persönlichen Erzählungen geschätzt, die es einem breiten Publikum zugänglich macht.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und gründlich recherchiert
⬤ bietet eine ausgewogene Darstellung von Edith Steins Leben
⬤ verbindet auf effektive Weise persönliche Geschichte mit philosophischen Einsichten
⬤ zeigt die Konflikte und das Leid, das sie erlebte
⬤ geeignet für Leser aller Glaubensrichtungen
⬤ inspirierend und zum Nachdenken anregend.
⬤ Enthält einige Ungenauigkeiten, wie z.B. ein falsch zitiertes Gebet beim Anzünden der Sabbatkerze
⬤ philosophische Diskussionen könnten für manche Leser zu komplex sein
⬤ keine leichte Lektüre für Jugendliche
⬤ einige Rezensenten meinten, es lese sich eher wie ein Lehrbuch.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
Edith Stein, a Biography
Eine kraftvolle und bewegende Geschichte über eine bemerkenswerte Jüdin, die zum Katholizismus konvertierte, Nonne wurde, in der von Männern dominierten Welt der deutschen Philosophie bemerkenswerte Erfolge erzielte und in ein Todeslager der Nazis geschickt wurde, als sie sich weigerte, ihre jüdische Herkunft zu verleugnen.
Edmund Husserl, der Begründer der Phänomenologie, erklärte Edith Stein zur besten Doktorandin, die er je hatte (sogar fähiger als Heidegger, der zu dieser Zeit ebenfalls sein Schüler war). Als betende Frau mit tiefer Spiritualität und authentischer mystischer Erfahrung blieb sie ihr ganzes Leben lang eine einflussreiche, aktive Philosophin. Obwohl sie in einer sehr religiösen jüdischen Familie in Deutschland geboren und aufgewachsen war, konvertierte sie nicht nur zum Katholizismus, sondern wurde auch Karmelitin und trat in die Fußstapfen von Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz.
Edith Stein lehnte den Nationalsozialismus von Anfang an energisch ab und forderte Papst Pius XI. auf, die Kirche gegen Hitler aufzustellen. Als vorbildliche Katholikin, brillante Intellektuelle und doch zutiefst bescheidene Seele bekräftigte sie ihre Solidarität mit dem leidenden jüdischen Volk, koste es, was es wolle. Edith Stein wurde von den Nazis in einem Karmeliterkloster in Echt in Holland verhaftet und in den Tod nach Auschwitz geschickt.
Waltraud Herbstrith hat ein warmes, einprägsames Porträt dieser Frau geschaffen, die, wie der Jesuitenphilosoph Jan Nota in der Einleitung betont, in Christus den Sinn der menschlichen Existenz und des Leidens entdeckte... Edith Stein gehörte zu jenen Christen, die aus einer Hoffnung heraus lebten, die Optimismus und Pessimismus übersteigt. Ihr Leben ist ein Zeugnis für die tiefsten Werte der menschlichen Existenz, für die Bedeutung des Individuums und für die Wahrheiten des Glaubens, die Christen und Juden, Philosophie und Religion, Unterdrücker und Unterdrückte versöhnen können, um eine geplagte Welt zu heilen.